Sterne und Planeten
Obwohl Jupiters Helligkeit etwas nachlässt, bleibt er bis zum Mai, wenn Venus als
"Abendstern" erscheint, nach dem Mond hellstes Gestirn am Nachthimmel. Man findet
ihn bereits in der Abenddämmerung hoch über dem Südhorizont. Wenig später
breitet sich um ihn herum der prächtige Wintersternhimmel aus. Von den zehn hellsten
Sternen finden wir dort die Hälfte: Sirius im Großen Hund als hellster Stern,
Capella im Fuhrmann, Rigel im Orion, Prokyon im Kleinen Hund und Beteigeuze, ebenfalls
im Orion. Dazu kommen die nur wenig lichtschwächeren Zwillingssterne Kastor und
Pollux sowie Aldebaran im Stier, den man links unter Jupiter findet. Das große
Wintersechseck aus Sirius, Rigel, Aldebaran, Capella, Pollux und Prokyon erweitert
sich mit Jupiter zu einem auffälligen Siebeneck.
Der Sternenschmuck funkelt in vielen Farben, die man vielleicht erst nach längerem
Hinsehen wahrnehmen kann. Die Farbe gibt Auskunft über die Oberflächentemperatur
und häufig Hinweise auf das Alter des Sterns. Die drei in einer Reihe stehenden
Gürtelsterne des Orion sind bläulich. Sie haben eine Oberflächentemperatur
von etwa 25 000 °C. Meistens sind diese heißen Sterne jung. Unter dem Gürtel
findet man drei schwache Lichtflecken in einer Reihe, als wären sie das Schwert
des Orion, das an seinem Gürtel hängt. Mit einem Fernglas kann man bei
dem mittleren Gebilde erkennen, dass es nicht punktförmig ist und somit kein
Stern sein kann. Dies ist der Orionnebel, eine riesige Gaswolke, in der Sterne
neu geboren werden.
Gelbliche Sterne haben eine Oberflächentemperatur von etwas über 5000 °C.
Sie können ein mittleres Alter haben; zu ihnen gehören Capella und unsere Sonne.
Orangefarbene, wie Aldebaran mit einer Oberflächentemperatur von 3800 °C und
rötliche, wie Beteigeuze mit 3200 °C sind deutlich kühler. Beteigeuze ist
ein alter roter Überriese auf dem Sterbebett. Er wird bald, das heißt in
einigen tausend Jahren, als Supernova explodieren.
Solche Explosionen können so hell sein, dass man sie mit bloßem Auge betrachten
kann. Eine berühmte Supernova wurde im Jahre 1054 von chinesischen Astronomen fast
einen Monat lang sogar am Taghimmel beobachtet und beschrieben. Danach konnte man sie
noch etwa ein Jahr lang am Nachthimmel erkennen und zwar im Sternbild Stier zwischen
den Hornspitzen knapp über der unteren Spitze. Jetzt, fast 1000 Jahre später,
findet man an dieser Stelle mit einem guten Fernrohr einen Nebel, der wegen seiner
Form Krabbennebel genannt wird. Es ist die Explosionswolke dieser Supernova, die
sich mit einer Geschwindigkeit von über 1000 km pro Sekunde weiter ausdehnt.
Nach 1 Uhr am Monatsanfang und kurz vor Mitternacht am Monatsende ist im Osten ein
auffälliges Gestirnsdreieck aufgegangen. Es besteht aus dem dritthellsten Stern,
Arktur, sowie Saturn und Spica. Spica findet man, indem man den Bogen der Deichsel
des Großen Wagens bis knapp über den Horizont verlängert, Arktur liegt
auf diesem Bogen auf halber Strecke. Er leuchtet orangefarben, Spica bläulich
und Saturn fahl gelblich.
Der Ringplanet steht links von Spica und bewegt sich kaum von der Stelle. Er begibt sich
in der zweiten Monatshälfte in seine Oppositionsschleife und steigert allmählich
seine Helligkeit. Jupiter, der seine Oppositionsschleife Ende Januar vollendet hat,
wandert jetzt wieder gemächlich nach links auf den Ringplaneten zu. Bis er ihn
eingeholt hat, vergehen aber noch acht Jahre. Die sich langsam anbahnende
Jupiter-Saturn-Konjunktion kann man aber jetzt schon erahnen.
Wesentlich flinker als die entfernten Riesenplaneten bewegt sich der sonnennahe Merkur.
Aufgrund seiner raschen Bewegung zeigt er sich nur kurz zwischen dem 10. und 20. Man
findet ihn anfangs vor 18.30 Uhr, später danach knapp über dem Westhorizont.
Unser Mond
Der Mond steht am 1. nach Mitternacht in der Jungfrau und am 2. wandert er sehr knapp
unterhalb ihres Hauptsterns Spica vorbei. Am 3. steht er rechts unter Saturn. Am 10.
ist Neumond. In der Nacht vom 17. auf den 18. steht er rechts unter Jupiter und in der
Folgenacht rechts von ihm über Aldebaran. Am 25. ist Vollmond im Löwen. Am
28. beendet der Mond seinen Monatslauf wieder in der Jungfrau.
Tageslängen
Die Tageslänge nimmt von 9 Stunden und einer Minute auf 10 Stunden und 47 Minuten zu.
Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8.08 und 17.09 Uhr und am
Monatsende um 7.14 und 18.01 Uhr.
Zur Handhabung der Sternkarte
Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen
Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten
betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel, indem man
die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung
auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann
über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 29.1.201 im Weser-Kurier.
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