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Venus, Jupiter und Mars steigern ihre Helligkeit
Mars begegnet dem Hauptstern in der Jungfrau

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15. Oktber 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Nachdem sich Saturn im September verabschiedet hat, bleibt jetzt Venus alleine in der Abenddämmerung auffällig. Sie nimmt etwas an Helligkeit zu, ihre Abendvorstellung bleibt aber weiterhin kurz. Eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang findet man sie knapp über dem Südwesthorizont.
Etwas länger als der Kurzbesuch des "Abendsterns" ist das Sommerdreieck aus den Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler am Abendhimmel präsent. Ebenfalls im Südwesten taucht es am Ende der Dämmerung auf. Kurz nach Mitternacht geht der Adler unter, Schwan und Leier bleiben noch länger sichtbar. Durch Schwan und Adler zieht sich das Band der Milchstraße. Dies sind die entfernten Bereiche unserer Galaxie, die man auch "die Galaxis" nennt und die aus 100 bis 200 Milliarden Sternen besteht. Bis auf den Andro-medanebel gehören alle übrigen Objekte, die wir von Europa aus am Himmel se-hen, zur Galaxis. In Richtung des Bandes der Milchstraße ist der Rand unserer Galaxie 30 000 bis 70 000 Lichtjahre entfernt. In dieser riesigen Distanz findet man unzählige Sterne, die nur noch mit großen Fernrohren einzeln zu erkennen sind. In anderen Rich-tungen ist der Galaxisrand "nur" etwa 2 000 Lichtjahre entfernt. Dort sind die Sterne vereinzelter, durchschnittlich heller, und dort kann man auch eher in den intergalakti-schen Raum schauen. Für einen Blick in die Weiten des Alls braucht man jedoch einen Beobachtungsort abseits störender Lichtquellen.
Links vom Sommerdreieck bestimmt das Herbstviereck den gesamten Nachthimmel. Die beiden oberen Sterne dieses Vierecks bilden zusammen mit drei weiteren etwa gleich hellen Sternen, die links davon stehen, eine Sternenkette mit etwa gleichen Abständen zwischen den Gliedern. Diese Kette ist etwas durchgebogen und erinnert an eine riesige Schale. Über dem mittleren der fünf Sterne findet man zwei lichtschwache Sterne und links darüber einen ovalen nebligen Fleck, den Andromedanebel M 31. Wir wissen heute, dass dies unsere große Schwestergalaxie ist, mit etwa fünfmal soviel Sternen wie in unserer Galaxie. Bei klarer Sicht bietet uns dieses Objekt über eine Distanz von 2,5 Millionen Lichtjahren den weitesten freisichtigen Blick ins All. Entgegen der allgemeinen Fluchtbewegung zwischen den Galaxien rasen wir und die Andromedagalaxie mit einer Geschwindigkeit von 114 km pro Sekunde aufeinander zu. Das ist aber kein Grund zur Sorge; erst in 4 Milliarden Jahren werden beide Galaxien beginnen, sich zu durchdringen; überdies werden die großen Abstände zwischen den Sternen verhindern, dass es zu zahlreichen Sternkollisionen kommt.
Im interstellaren und interplanetaren Raum sind die Entfernungen und Geschwindigkeiten zwischen den Objekten im Vergleich zu den intergalaktischen klein. Die Erde verfolgt mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s die Planeten Mars und Jupiter, die sich mit 24 km/s bzw. 13 km/s um die Sonne bewegen. Der Überholvorgang der Erde ist damit vorprogrammiert. Anzeichen dafür kann man mit bloßem Auge erkennen.
Zum Beispiel steigern beide Planeten im Monatsverlauf ihre Helligkeit. Jupiter geht vor Mitternacht im Nordosten auf und beschreibt bis zum Morgen einen hohen Bogen am Südhimmel. Er glänzt in den Zwillingen und wird begleitet von den Zwillingssternen Kastor und Pollux, die über ihm stehen. Mars folgt nach 3 Uhr, er steht links vom Riesenplaneten. Am 15. findet man rechts unter dem rötlichen Mars einen weißen, etwa gleichhellen Stern, den Hauptstern im Löwen, Regulus. In den Nächten davor kann man gut verfolgen, wie sich Mars Regulus nähert und sich in den Nächten danach wieder von ihm entfernt. Ein Vergleich mit Regulus verdeutlicht den Helligkeitszuwachs von Mars.
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Unser Mond

Am 1. steht die Sichel des abnehmenden Mondes morgens im Löwen, rechts unter Mars und rechts über Regulus. Am 2. steht sie unter beiden Gestirnen. Am 5. ist Neu-mond. Am 7. findet man die sehr schmale Sichel des neuen Mondes in der Abenddämmerung rechts neben der Venus und am 8. über ihr. Am 19. ist Voll-mond in den Fischen. Am 29. steht die Sichel des abnehmenden Mondes morgens rechts von Mars und rechts unter Regulus und am 30. wieder unter beiden Gestirnen. Am 31. wechselt sie vom Löwen in die Jungfrau.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt von 11 Stunden und 36 Minuten auf 9 Stunden und 34 Minuten noch erheblich ab. Das sind fast vier Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:26 und 19:02 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) und am Monatsende um 7:21 und 16:55 Uhr MEZ; am Sonntag, den 27. um 3 Uhr MESZ wird die Uhr wieder auf unsere Normalzeit 2 Uhr MEZ zurückgestellt.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel, indem man die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 30.9.2013 im Weser-Kurier.