Sterne und Planeten
Jupiters Glanz lässt etwas nach, er bestimmt aber noch immer die erste
Hälfte des Nachthimmels. Bereits in der Abenddämmerung findet man ihn
im Südwesten hoch am Himmel. Er strebt dann zügig dem
Nordwesthorizont zu, wo er bald nach Mitternacht untergeht. Die hellen Sterne
der Wintersternbilder, zwischen denen er sich aufhält, sind nur noch zum
Teil sichtbar. Sirius als hellster Stern blinzelt am Ende der Dämmerung
noch kurze Zeit knapp über dem Horizont unter dem Riesen-planeten.
Lediglich die Zwillingssterne Castor und Pollux über ihm und Aldebaran
rechts von ihm begleiten Jupiter weiter in die zweite Nachthälfte.
Links vom Jupiter glänzt Mars. In der ersten Monatshälfte
überstrahlt er alle Sterne. Dies ist die beste Zeit für
Marsbetrachtungen. Im Fernrohr kann man Strukturen auf der Marsoberfläche
und nach längerer Beobachtung sogar eine Rotation des Planeten erkennen.
Der Marstag, die Zeit einer vollen Rotation, ist mit 24 Stunden und 37 Minuten
nur unwesentlich länger als ein Erdentag. Die Opposition unseres
äußeren Nachbarplaneten zur Sonne ist am 8. Normalerweise
hätte Mars seine kürzeste Entfernung zur Erde am selben Tag, die
größte Annäherung tritt aber fast eine Woche später ein,
nämlich am 14. mit 92,4 Millionen Kilometern. Die Differenz beider
Daten ist bedingt durch die elliptischen Planetenbahnen, die beim Mars
besonders stark von der Kreisbahn abweicht. Vor und nach der Marsopposition
ändert sich die Helligkeit des roten Planeten rasch, was früher
zur Assoziation mit auflodernden Flammen führte - eines der
Erkennungsmerkmale des Kriegsgottes Mars.
Mars bewegt sich in seiner Oppositionsschleife rückläufig, das
heißt, vor dem Sternenhintergrund nach rechts. Dies kann man gut anhand
des bläulichen Ver-gleichssterns Spica verfolgen. Mars steht Anfang des
Monats direkt über ihm und am Monatsende rechts über ihm. Links von
Spica und Mars fällt Saturn auf. Der Ringplanet ist deutlich heller als
Spica und als die Sterne im Sternbild Waage, in dem er sich aufhält.
Bis zu seiner Opposition im Mai steigert er sogar noch etwas seine Helligkeit.
Gegen Mitternacht geht links von Saturn Antares auf, der rötliche
Hauptstern im Skorpion. Antares ist ein roter Überriese, dessen Durchmesser
700 Mal den unserer Sonne übertrifft. Seine relativ kühle
Oberflächentemperatur von 3100° C sorgt für seine rötliche
Farbe. Die Farbähnlichkeit mit Mars hat ihm seinen Namen eingebracht,
der soviel wie "Gegenmars" bedeutet. Mars, Spica, Saturn und Antares
bilden eine auffällige Vierergemeinschaft, die über mehrere Monate
hinweg beobachtet werden kann. Sie ändert durch die Bewegung der
Planeten ständig ihre Form und ähnelt dabei meist einer Kette,
die am Monatsende fast langgestreckt ist.
Venus bleibt "Morgenstern", allerdings nimmt ihre Helligkeit leicht
ab. Die Dau-er ihrer Sichtbarkeit verkürzt sich von eineinhalb auf eine
Stunde, und ihre Beobach-tung erfordert immer früheres Aufstehen.
Unser Mond
Am 1. taucht die schmale Sichel des zwei Tage alten neuen Mondes in der
Abenddämmerung auf. Am 4. steht der Mond rechts neben Aldebaran und am 7.
links unter Jupiter. In der Nacht vom 13. auf den 14. steht der Mond links vom
Mars und in der Folgenacht zwischen Mars und Spica. Am 15. um 8.42 Uhr ist
Vollmond in der Jungfrau. Es findet eine totale Mondfinsternis statt, die
uns in Mitteleuropa aber leider entgeht, da der Mond bei uns während
der Finsternis bereits untergegangen ist. Am 17. steht er morgens rechts
neben Saturn, am 18. zwischen Saturn und Antares und am 19. links über
Antares. Am 25. steht die schmale Mondsichel in der Morgendämmerung
rechts über der Venus und am 26. links über ihr. Am 29. ist
Neumond; auf einem Teil der südlichen Hemisphäre kann eine
ringförmige Sonnenfinsternis bestaunt werden
Tageslängen
Die Tageslänge nimmt noch immer stark zu, und zwar von 13 Stunden auf 14
Stunden und 57 Minuten. Das sind fast vier Minuten Zunahme pro Tag. Die
Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 6:59 und 19:59 Uhr
und am Monatsende um 5:54 und 20:51 Uhr (jeweils MESZ).
Zur Handhabung der Sternkarte
Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen
Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von
oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man
kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung,
in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die
Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 26.3.2014 im Weser-Kurier.
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