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Jupiter steht in Opposition
Venus, vom "Abendstern" zum "Morgenstern"

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15. Januar 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Venus wechselt am 11. die Sonnenseite. Bis zu diesem Tag steht sie links von unserem Zentralgestirn, geht dadurch wenig später nach ihm unter und ist bis dahin nach Sonnenuntergang zu sehen. Dies allerdings nur noch in der ersten Januarwoche, da uns unser Nachbarplanet auf seiner Planeteninnenbahn einholt, sie am 11. überholt und in den Tagen davor und danach uns hauptsächlich seine unbeleuchtete Seite zuwendet. Außerdem verkürzt sich in dieser Zeit der Winkelabstand zwischen Venus und Sonne so stark, dass wir sie in der blendenden Sonnennähe nicht erkennen können. Lediglich bei einem Venustransit wie im August 2011, bei dem Venus direkt vor der Sonnenscheibe vorbeizieht, hätten wir eine Beobachtungsmöglichkeit. Die nächste gibt es aber erst wieder im Jahr 2117#. Nach dem Überholmanöver steht Venus rechts von der Sonne. Sobald sie sich aus der gleißenden Sonnennähe entfernt hat, wird sie in der Morgendämmerung als "Morgenstern" sichtbar. Das ist in der zweiten Monatshälfte der Fall.
Jupiter, nach Venus zweithellster Planet, steht am 5. in Opposition zur Sonne. In dieser Position überholt jetzt die Erde den äußeren Planeten und erreicht dabei den kürzesten Abstand zu ihm. Da sich die Sonne dann auf der anderen Erdseite befindet, steht er in Opposition zu ihr. Das bietet beste Beobachtungsbedingungen für den Riesenplaneten. Er ist die ganze Nacht über sichtbar, geht abends im Nordosten auf und morgens im Nordwesten unter. Mit einem Fernglas kann man das Bewegungsspiel seiner Galileischen Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto verfolgen. Sie scheinen in einer Reihe neben Jupiter zu stehen. Mal stehen einige von ihnen rechts oder links von ihm, mal sind einige hinter ihm unsichtbar.
Jupiter steht in den Zwillingen. Die Zwillingssterne Castor und Pollux findet man links über dem Riesenplaneten. Rechts unter ihm bestimmt das markante Wintersternbild Orion den Nachthimmel. Um Orion gruppieren sich die übrigen Wintersternbilder Stier, Kleiner und Großer Hund. Die große Anzahl sehr heller Sterne in dieser Himmelsregion und der noch heller strahlende Jupiter lassen den winterlichen Sternenhimmel dieses Jahr besonders prächtig funkeln.
In der zweiten Nachthälfte zeigen sich Vorboten des Frühlings. Unter dem Großen Wagen erhebt sich der Löwe über den Osthorizont. Links von ihm folgt die Jungfrau mit ihrem Hauptstern Spica. Man findet Spica, wenn man den Bogen der Deichsel verlängert. Man erreicht auf diesem Weg zuerst den orangefarbenen Arktur im Sternbild Bootes und eine weitere Verlängerung führt knapp über dem Horizont zur bläulichen Spica. Dabei begegnet einem vielleicht auch der rötliche Mars, der im Monatsverlauf über Spica hinwegwandert und etwas heller als dieser Vergleichsstern ist. Mit seiner Hilfe kann man gut die rasche Wanderung des rötlichen Nachbarn verfolgen.
Gegen 4 Uhr geht Saturn im Südosten auf. Mars und Saturn steigern im Monatsverlauf langsam ihre Helligkeit, denn sie steuern auf ihre Oppositionen im April bzw. Mai zu; gemeint sind hier natürlich: die Oppositionen zur Sonne.
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Unser Mond

Am Neujahrstag ist Neumond. Am 2. steht die schmale Sichel des Mondes links oberhalb der schmalen Sichel des "Abendsterns". Um die Sichelform der Venus zu sehen, braucht man ein gutes Fernglas. Bis zum 7. wird die Venussichel so schmal, dass man sie nahe der Sonne nicht mehr auffinden kann. Beobachtungen mit dem Fernglas sollte man wegen der Gefahr für die Augen natürlich nur nach Sonnenuntergang machen! In der Nacht vom 14. auf den 15. wandert der Mond unterhalb Jupiter vorbei. In der Folgenacht steht er anfangs unter dem Riesenplaneten, später links von ihm. Am 16. ist Vollmond im Krebs. Am 23. steht der abnehmende Mond morgens erst rechts unter Mars und später unter ihm. Am 25. steht er rechts neben Saturn. Am 28. begegnet der Mond ein zweites Mal der Venus, die sich jetzt aber in den "Morgenstern" verwandelt hat. Die schmale Mondsichel steht rechts von der schmalen Venussichel, wie man im Fernglas sehen kann. Wieder Vorsicht: Beobachtungen mit dem Fernglas nur bis Sonnenaufgang! Am 30. ist Neumond. Am 31. steht die extrem schmale Mondsichel unter Merkur, der sich am Monatsende am Abendhimmel zeigt.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt von 7 Stunden und 39 Minuten auf 8 Stunden und 57 Minuten. Die Zunahme der Tageslänge ist am Monatsbeginn kaum zu merken, erst zum Monatsende wird sie spürbar. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8:39 und 16:18 Uhr und am Monatsende um 8:10 und 17:07 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel, indem man die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.12.2013 im Weser-Kurier.