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Saturn in Opposition zur Sonne
Alle fünf hellen Planeten zeigen sich am Nachthimmel
Vier auffällige Gestirne in einer gestreckten Kette

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15. Mai 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Jupiters Glanzzeit ist vorüber, trotzdem bleibt er auffälligstes Abendgestirn. Man findet ihn bereits in der Abenddämmerung über dem Westhorizont. Kurz nach Mitternacht geht er im Nordwesten unter. Die immer später einsetzende Dämmerung ermöglicht uns nur noch eine Beobachtungszeit von zwei bis drei Stunden. Über Jupiter stehen die Zwillingssterne Castor und Pollux, eine Erinnerung an den letzten Winter, als sie hoch am Himmel standen.
Merkur stattet uns einen seiner seltenen und - wie immer - kurzen Besuche ab. Zwischen dem 15. und 20. haben wir in diesem Jahr die beste Chance, ihm mit bloßem Auge zu folgen. Man findet ihn eine Stunde nach Sonnenuntergang für etwa 30 Minuten rechts unter Jupiter, knapp über dem Nordwesthorizont. Mit einem Fernglas kann man ihn auch eine Woche vor und nach diesem besten Beobachtungszeitraum aufspüren.
Den ganzen Monat über zeigen sich neben Jupiter auch Mars und Saturn in der A-benddämmerung. Mars taucht im Süden, Saturn im Südosten auf. Damit überspannen etwa drei Wochen lang vier helle Planeten den Himmel von Südosten bis Nordwesten. Leider ist das Vergnügen kurz, denn Merkur ist ja nur eine halbe Stunde sichtbar.
Mars und Saturn bestimmen dagegen die ganze Nacht über den Himmel. Mars hatte gerade im April seine Oppositionsstellung zur Sonne und erreichte damit die maximale Hel-ligkeit in diesem Jahr. Sobald Jupiter untergegangen ist, dominiert er auch im Mai immer noch den Nachthimmel. Allerdings wird seine Leuchtkraft für ein Jahr weiter abnehmen und sich erst danach bis zur nächsten Opposition im Mai 2016 wieder zur Hochform steigern. Dann wird der Abstand zu unserem Nachbarplaneten geringer ausfallen als in diesem Jahr, sodass die Helligkeit des Mars sogar die des Jupiters erreichen wird. Die ESA und die NASA beabsichtigen, diese günstige Konstellation zu nutzen, um jeweils einen Marslander abzusetzen.
Saturn hat seine Opposition am 10. Mai. Die geringste Entfernung zur Erde erreicht er am gleichen Tage. Sein Licht ist dann eine Stunde und 44 Minuten zu uns unterwegs. Damit bietet er in diesem Jahr die besten Beobachtungsbedingungen. Diese haben sich im Vergleich zu den Oppositionszeiten seit 2009 verbessert, da seine Ringe für uns seitdem immer mehr geneigt erscheinen und sie dadurch mehr Licht zu uns reflektieren. Im Fernrohr ab etwa 200-facher Vergrößerung bietet der Ringplanet nun einen imposanten Anblick. Der größte seiner 62 aktuell bekannten Monde, Titan, kann sogar mit einem guten Fernglas betrachtet werden. Im April hat die NASA-Sonde Cassini Hinweise auf die mögliche Entstehung eines neuen Saturnmondes entdeckt. Sein Spitzname lautet Peggi. Weitere Untersuchungen von Peggi dürften helfen, die Bildung der Saturnmon-de besser zu verstehen.
Mars beendet in der zweiten Monatshälfte seine rückläufige Wanderung nach rechts in der Jungfrau, Saturn im Juni in der Waage. Zwei helle Vergleichssterne ermöglichen die Planetenbewegung in und nach ihrer Oppositionsschleife zu verfolgen. Die bläuliche Spica in der Jungfrau liegt zwischen Mars und Saturn, der rötliche Antares links von Saturn. Durch die Planetenbewegung streckt sich die Kette aus den beiden Planeten und ihren Vergleichssternen bis zur zweiten Monathälfte und verkürzt sich danach. Dieses Bewegungsspiel kann über mehrere Monate hinweg verfolgt werden.
Der hellste Planet, die Venus, bleibt "Morgenstern". Obwohl seine Helligkeit leicht abgenommen hat, strahlt er in der frühen Morgendämmerung. Er geht im Osten auf, wenn Saturn im Südwesten untergeht.

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Unser Mond

Am 1. und 2. steht die schmale Sichel des neuen Mondes in der Abenddämmerung rechts unter Jupiter, am 3. direkt unter ihm. In der Nacht vom 10. auf den 11. steht der Mond rechts unterhalb vom Mars, in der Folgenacht zwischen Mars und Spica. In den beiden Nächten danach steht er zwischen Spica und Saturn. Am 14. ist Vollmond in der Waage. In der Nacht vom 14. auf den 15. steht der Mond links unter Saturn und in der Folgenacht nach Mitternacht über Antares. Am 25. steht die schmale Mondsichel in der Mor-gendämmerung rechts über der Venus und am 26. links unter ihr. Am 28. ist Neumond. Am 30. kann man die schmale Sichel des neuen Mondes mit einem Fernglas in der Abenddämmerung vielleicht noch unter Merkur finden, am 31. steht sie unter Jupiter.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt von 15 Stunden und einer Minute auf 16 Stunden und 34 Minuten zu. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5:52 und 20:53 Uhr und am Monatsende um 5:06 und 21:40 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am ???.4.2014 im Weser-Kurier.