Veranstaltungen im Planetarium Informationen zum Planetarium Beobachtungstips, Astronomische Informationen Astronomie in Bremen  


Adresse

Alle freisichtigen Planeten glänzen am Himmel

Newsletter abonnieren


Inhalt:
Bild vergrößern

15. März 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Schaut man sich abends den Sternenhimmel an, fällt zuerst der helle Planet Jupiter auf. Er ist bereits in der Abenddämmerung im Süden hoch am Himmel zu finden. Jupiter gibt uns zwar keinen Hinweis auf den bevorstehenden Jahreszeitwechsel, dafür aber die Sternbilder im Hintergrund. Dies sind zum einen die Wintersternbilder Zwillinge, Stier, Orion, Kleiner und Großer Hund, die sich um ihn herum gruppieren. Ein Teil von ihnen steht abends ebenfalls im Süden und einige haben bereits den Meridian überschritten. Zum anderen sind dies die Frühlingssternbilder Löwe, Jungfrau und Waage, die durch das Vorrücken der Wintersternbilder mehr Raum gewinnen. Diese folgen im Osten und bestimmen am Monatsende den ganzen Nachthimmel.
Im Unterschied zum jahreszeitlichen Rhythmus der Sternbilder haben die Planeten ihren eigenen Lauf. Mars und Saturn wandeln in den Sternbildern Jungfrau und Waage und begin-nen zum Monatsbeginn mit ihrer Oppositionsschleife. Ihre Opposition zur Sonne rückt also näher und damit auch die Zeit, in der sie sich am besten beobachten lassen. Besonders deutlich zeigt dies Mars, der am Monatsende fast so hell erscheint wie der hellste Stern, Sirius. Mars geht abends im Osten auf und verblasst morgens im Südwesten in der Morgendämmerung.
Die rückläufige Wanderung der Planeten vor dem Sternhintergrund in der Op-positionsschleife kann man mit Hilfe eines nahegelegenen Vergleichssterns verfolgen. Bei Mars bietet sich dafür Spica an, der hellste Stern in der Jungfrau. Anfang des Monats steht Mars links von Spica, am Monatsende über ihr. Die langsamere Bewegung des entfernten Saturn ist schwerer zu erkennen. Man findet den Ringplaneten links von Mars, er geht fast drei Stunden nach dem Roten Planeten auf.
Gegen Morgen zeigt sich der hellste Planet, die Venus. Am Monatsbeginn strahlt sie kurz vor 5 Uhr über dem Südosthorizont und verfrüht bis zum Monatsende ihren Aufgang um eine halbe Stunde.
Hoch

Unser Mond

Unser Mond gibt uns mehrere Hinweise auf den Jahreszeitenwechsel. Am 2. - einen Tag nach Neumond - taucht er erstmals über dem Westhorizont als schmale Sichel auf. Diese ist so weit gekippt, dass sie an ein Schiffchen erinnert, so wie man es von südlichen Ländern her kennt. In unseren Breiten zeigt diese Stellung, dass wir uns kurz vor oder nach dem Frühlingsanfang befinden. Einen weiteren Hinweis auf den Frühlingsanfang gibt uns die Sichelform des Mondes bei seiner Passage vorbei am Siebengestirn im Sternbild Stier. Diese Passage kann man am 6. betrachten. Der Mond ist dann sechs Tage alt und zeigt uns mit seiner Gestalt, dass der Frühlingsanfang bevorsteht. Ist der Mond, während er das Siebengestirn passiert, älter und seine Sichel dadurch dicker, befinden wir uns mindestens einen Monat vor dem Jahreszeitwechsel. Ist sie dagegen schmaler, ist der Frühling bereits angebrochen.
Wie die bronzezeitliche Himmelsscheibe von Nebra belegt, orientierten sich schon unsere Vorfahren vor über 3600 Jahren an der Mond-Siebengestirn-Konstellation, um nahe am Frühlingsanfang den richtigen Zeitpunkt für die anstehende Aussaat zu finden.
In der Nacht vom 9. auf den 10. steht der Mond anfangs rechts unter Jupiter, später unter ihm. Am 16. ist Vollmond in der Jungfrau. Am 19. steht der Mond vor Mitternacht rechts unter Mars und dicht neben Spica, in den folgenden Stunden finden wir ihn unter dem Roten Planeten. Am 21. wandert er in den ersten Stunden nach Mitternacht dicht unterhalb des Sa-turn vorbei. Am 27. steht er in der Morgendämmerung über der Venus. Am 30. ist Neumond.
Hoch

Tageslängen

Die Sonne gibt uns noch deutlichere Hinweise auf den Frühlingsanfang als der Mond. Zum einen nimmt die Tageslänge in keinem anderen Zeitraum so stark zu, wie um den Frühlingsanfang herum. Im März verändert sich die Tageslänge von 10 Stunden und 51 Minuten auf 12 Stunden und 57 Minuten. Das sind durchschnittlich über vier Minuten pro Tag. Die erste Tagundnachtgleiche im Jahr, der Tag, an dem Tag und Nacht gleich lang sind, ist der Frühlingsanfang. An diesem Tag geht die Sonne - wie sie das sonst nur bei Herbstanfang tut - genau im Osten auf und Wes-ten unter. Zur genauen Bestimmung des Jahreszeitwechsels können der Eintritt der Sonne in das Tierkreiszeichen Widder oder die Passage der Sonne über den Himmelsäquator genutzt werden; das ist in diesem Jahr der 20. März um 17.57 Uhr. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7.12 und 18.03 Uhr MEZ und am Monatsende um 7.01 und 19.58 Uhr MESZ. Am 30. um 2 Uhr Normalzeit (MEZ) werden die Uhren auf 3 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) vorgestellt.
Hoch

Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
Hoch

Download zu unserem Newsletter

Auf dem Download zu unserem Newsletter finden Sie Bastelvorschläge und andere spannende Materialen - nicht nur für Lehrerinnen und Lehrer interessant.
Hoch

Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 27.2.2014 im Weser-Kurier.