Sterne und Planeten
Schaut man sich abends den Sternenhimmel an, fällt zuerst der helle Planet
Jupiter auf. Er ist bereits in der Abenddämmerung im Süden hoch am
Himmel zu finden. Jupiter gibt uns zwar keinen Hinweis auf den bevorstehenden
Jahreszeitwechsel, dafür aber die Sternbilder im Hintergrund. Dies sind
zum einen die Wintersternbilder Zwillinge, Stier, Orion, Kleiner und
Großer Hund, die sich um ihn herum gruppieren. Ein Teil von ihnen steht
abends ebenfalls im Süden und einige haben bereits den Meridian
überschritten. Zum anderen sind dies die Frühlingssternbilder
Löwe, Jungfrau und Waage, die durch das Vorrücken der
Wintersternbilder mehr Raum gewinnen. Diese folgen im Osten und bestimmen
am Monatsende den ganzen Nachthimmel.
Im Unterschied zum jahreszeitlichen Rhythmus der Sternbilder haben die Planeten
ihren eigenen Lauf. Mars und Saturn wandeln in den Sternbildern Jungfrau und
Waage und begin-nen zum Monatsbeginn mit ihrer Oppositionsschleife. Ihre
Opposition zur Sonne rückt also näher und damit auch die Zeit,
in der sie sich am besten beobachten lassen. Besonders deutlich zeigt dies
Mars, der am Monatsende fast so hell erscheint wie der hellste Stern, Sirius.
Mars geht abends im Osten auf und verblasst morgens im Südwesten in
der Morgendämmerung.
Die rückläufige Wanderung der Planeten vor dem Sternhintergrund in
der Op-positionsschleife kann man mit Hilfe eines nahegelegenen Vergleichssterns
verfolgen. Bei Mars bietet sich dafür Spica an, der hellste Stern in der
Jungfrau. Anfang des Monats steht Mars links von Spica, am Monatsende über
ihr. Die langsamere Bewegung des entfernten Saturn ist schwerer zu erkennen.
Man findet den Ringplaneten links von Mars, er geht fast drei Stunden nach
dem Roten Planeten auf.
Gegen Morgen zeigt sich der hellste Planet, die Venus. Am Monatsbeginn strahlt
sie kurz vor 5 Uhr über dem Südosthorizont und verfrüht bis zum
Monatsende ihren Aufgang um eine halbe Stunde.
Unser Mond
Unser Mond gibt uns mehrere Hinweise auf den Jahreszeitenwechsel. Am 2. - einen
Tag nach Neumond - taucht er erstmals über dem Westhorizont als schmale
Sichel auf. Diese ist so weit gekippt, dass sie an ein Schiffchen erinnert, so
wie man es von südlichen Ländern her kennt. In unseren Breiten zeigt
diese Stellung, dass wir uns kurz vor oder nach dem Frühlingsanfang
befinden. Einen weiteren Hinweis auf den Frühlingsanfang gibt uns die
Sichelform des Mondes bei seiner Passage vorbei am Siebengestirn im Sternbild
Stier. Diese Passage kann man am 6. betrachten. Der Mond ist dann sechs Tage
alt und zeigt uns mit seiner Gestalt, dass der Frühlingsanfang
bevorsteht. Ist der Mond, während er das Siebengestirn passiert,
älter und seine Sichel dadurch dicker, befinden wir uns mindestens
einen Monat vor dem Jahreszeitwechsel. Ist sie dagegen schmaler, ist der
Frühling bereits angebrochen.
Wie die bronzezeitliche Himmelsscheibe
von Nebra belegt, orientierten sich schon unsere Vorfahren vor über
3600 Jahren an der Mond-Siebengestirn-Konstellation, um nahe am
Frühlingsanfang den richtigen Zeitpunkt für die anstehende
Aussaat zu finden.
In der Nacht vom 9. auf den 10. steht der Mond anfangs rechts unter Jupiter,
später unter ihm. Am 16. ist Vollmond in der Jungfrau. Am 19. steht der
Mond vor Mitternacht rechts unter Mars und dicht neben Spica, in den folgenden
Stunden finden wir ihn unter dem Roten Planeten. Am 21. wandert er in den
ersten Stunden nach Mitternacht dicht unterhalb des Sa-turn vorbei. Am 27.
steht er in der Morgendämmerung über der Venus. Am 30. ist
Neumond.
Tageslängen
Die Sonne gibt uns noch deutlichere Hinweise auf den Frühlingsanfang als
der Mond. Zum einen nimmt die Tageslänge in keinem anderen Zeitraum so
stark zu, wie um den Frühlingsanfang herum. Im März verändert
sich die Tageslänge von 10 Stunden und 51 Minuten auf 12 Stunden und 57
Minuten. Das sind durchschnittlich über vier Minuten pro Tag. Die erste
Tagundnachtgleiche im Jahr, der Tag, an dem Tag und Nacht gleich lang sind,
ist der Frühlingsanfang. An diesem Tag geht die Sonne - wie sie das
sonst nur bei Herbstanfang tut - genau im Osten auf und Wes-ten unter. Zur
genauen Bestimmung des Jahreszeitwechsels können der Eintritt der Sonne
in das Tierkreiszeichen Widder oder die Passage der Sonne über den
Himmelsäquator genutzt werden; das ist in diesem Jahr der 20. März
um 17.57 Uhr. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn
um 7.12 und 18.03 Uhr MEZ und am Monatsende um 7.01 und 19.58 Uhr MESZ.
Am 30. um 2 Uhr Normalzeit (MEZ) werden die Uhren auf 3 Uhr
Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) vorgestellt.
Zur Handhabung der Sternkarte
Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen
Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von
oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man
kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung,
in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die
Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 27.2.2014 im Weser-Kurier.
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