Sterne und Planeten
Neben den typischen Herbststernbildern bieten die langen Nächte einen Rückblick
auf vergangene und eine Vorschau auf zukünftige Jahreszeiten. Darüber hinaus
sorgen Sternschnuppen und ein Kometenjäger für Überraschungen.
Rechts neben dem Herbstviereck und den Herbststernbildern Steinbock, Fische und Widder
erinnert uns das Sommerdreieck aus den Sternen Wega, Deneb und Atair an den letzten Sommer.
Es verschwindet bereits nach Mitternacht; auch die Sommersternbilder Skorpion, Schütze
und Steinbock sind knapp über dem Südwesthorizont nur noch schwer zu erkennen.
Lediglich Mars im Schützen lässt sich noch bis zum nächsten Monat verfolgt.
Links neben dem Herbstviereck zeigen sich dafür gegen Mitternacht die
Wintersternbilder Stier, Zwillinge, Orion, Kleiner und Großer Hund umso deutlicher.
Noch später und noch weiter links grüßen bereits die ersten
Frühlingssternbilder, allen voran der Löwe. Man findet ihn immer unter dem
Großen Wagen, zusätzlich hilft Jupiter beim Aufsuchen, da er sich bis
Februar nächsten Jahres im Löwen aufhält. Weil sich die Venus gerade
hinter der Sonne versteckt, ist Jupiter zurzeit der hellste Planet am Nachthimmel.
Die Leoniden kommen
Nach dem 6. kommen die ersten Leoniden scheinbar aus dem Sternbild Löwe, lateinisch
leo, daher ihr Name. Dieser Sternschnuppenstrom hat sein Maximum in der Nacht vom 17. auf
den 18., und obwohl seine Aktivität in den letzten Jahren abgenommen hat, kann man
immer noch mit 15 Schnuppen pro Stunde rechnen, es sei denn, es gibt Überraschungen,
wofür die Leoniden auch schon öfter gesorgt haben. Die Staubteilchen, die beim
Eintritt in die Erdatmosphäre Luftmoleküle zum Leuchten bringen, hat der Komet
55P/Tempel-Tuttle in seinem Schweif freigesetzt. Kometen sind die wahrscheinlich
ältesten und weitgehend unveränderten Reste, die bei der Entstehung unseres
Sonnensystems vor 4,6 Milliarden Jahren übrig geblieben sind. Das macht sie daher
als Untersuchungsobjekte besonders interessant.
Raumsonde Rosetta
Um einige ihrer Geheimnisse zu lüften, hat die europäische Weltraumagentur ESA
vor zehn Jahren die Kometenjäger-Mission "Rosetta" gestartet, die jetzt auf
ihren Höhepunkt zusteuert. Am 12. November soll Rosettas Landeeinheit
"Philae" auf dem Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko landen. Dies ist das
erste Mal, dass eine weiche Landung auf einem Kometen gewagt wird. Die Anziehungskraft
des vier Kilometer großen Brockens aus Eis und Staub ist so gering, dass sie die
Landeeinheit nicht halten kann. Damit Philae nicht ins All zurückgeschleudert wird,
soll sie sich mit Harpunen am Kometen verankern. Dieses äußerst riskante
Manöver wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln
gesteuert. Wenn alles klappt, wird "Philae" festgekrallt auf dem Kometen
und begleitet von Rosetta, die ihn umkreist, Richtung Sonne rasen. Der Komet wird zum
Teil verdampfen, seinen Schweif, der sich jetzt schon ausbildet, vergrößern
und darin die freigewordenen Staubteilchen ablagern. Vor der Sonnenpassage im August
nächsten Jahres wird der Gas- und Staubschweif so riesig, dass man ihn mit dem
Fernrohr betrachten kann.
Unser Mond
Am 1. hält sich unser Mond im Wassermann auf und wechselt am 2. in die Fische. Dort
hat er am 4. um 18 Uhr eine sehr enge Begegnung mit Uranus. Normalerweise findet man den
entfernten Planeten selbst mit einem Fernglas nur schwer, aber dieses Rendezvous erleichtert
die Aufsuche erheblich. Um 18 Uhr steht der Mond direkt über dem grünlichen
Planeten, danach links über ihm. Am 6. ist Vollmond im Widder. Am 15. steht der
Mond im Löwen unter Jupiter. Am 18. morgens hat er sich etwas vom Löwen
entfernt und soweit abgenommen, dass er die Leonidenbeobachtung kaum noch stört.
Am 22. ist Neumond. Am 25. hält sich der neue Mond abends rechts neben Mars auf und
am 26. steht er über ihm. Am 30. endet sein Monatslauf in den Fischen.
Tageslängen
Die Tageslänge nimmt von 9 Stunden und 32 Minuten auf 7 Stunden und 59 Minuten ab.
Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:22 und 16:54 Uhr
und am Monatsende um 8:14 und 16:13 Uhr (Normalzeit MEZ).
Zur Handhabung der Sternkarte
Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen
Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von
oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man
kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung,
in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die
Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.10.2014 im Weser-Kurier.
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