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Der Große Wagen kreist wie ein kosmischer Uhrzeiger um den Polarstern

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15. Oktober 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Das Herbstviereck bestimmt der Jahreszeit entsprechend den ganzen Nachthimmel. Rechts davon neigt sich nach Mitternacht das Sommerdreieck aus den Sternen Wega, Deneb und Atair dem Nordwesthorizont zu und deutet uns damit an: Der Sommer ist vergangen. Links vom Herbstviereck kündigen andererseits die ersten Wintersternbilder die kommende Jahreszeit an; Stier und Zwillinge zeigen sich abends im Osten, und Orion geht schon vor Mitternacht auf. Stunde um Stunde rücken die Sterne von Osten weiter nach Westen. Bestimmt man ihre Position genau, lässt sich die Uhrzeit errechnen.
Bei der Orientierung mit der Sternkarte hilft die Vorstellung, dass man sie - wie den Himmel - über Kopf betrachtet. Dazu ein Tipp: Man hält die Sternkarte senkrecht vor sich und dreht sie, bis die Himmelsrichtung, in die man schauen will, nach unten zeigt. So kann man sich vorstellen, dass sich die Karte über den Kopf wölbt und man vermeidet Irritationen durch scheinbar vertauschte Himmelsrichtungen auf der Karte.
Will man zum Beispiel den Nordhimmel mit Unterstützung der Karte betrachten, dreht man sie um 180°. Man findet dann den Großen Wagen auf der Karte knapp über dem Nordhorizont. Dort steht er auch am Himmel, allerdings in der Monatsmitte nur um 23 Uhr, wie auf der Karte angegeben. Er verändert im Lauf der Nacht nämlich seine Position. In fast 24 Stunden fährt er rückwärts einmal um den Polarstern herum, den man nach fünfmaliger Verlängerung der beiden hinteren Kastensterne des Wagens erreicht. Der Große Wagen gleicht somit dem Zeiger einer riesigen Himmelsuhr, die ihren Dreh- und Angelpunkt am Polarstern hat. Auf einem gedachten Zifferblatt längs der Kreisbahn des Großen Wagens wäre er nach zwei Stunden um eine Ziffer zurückgerückt und nach sechs Stunden hätte er eine Vierteldrehung vollzogen, immer entgegen dem Uhrzeigersinn. Auch in nördlicher Richtung kann man so die Uhrzeit am Himmel ablesen. Für eine Volldrehung benötigt der Große Wagen etwa 23 Stunden und 56 Minuten. Die fehlenden 4 Minuten an einem 24-Stunden-Tag ergeben im Jahresverlauf ein sehr langsames Rückwärtswandern des Großen Wagens und aller übrigen Sternbilder um den Polarstern, wenn man sie immer zur selben Zeit betrachtet. Nach einem Monat ist der "kosmische Uhrzeiger" um eine gedachte Ziffer der Himmelsuhr zurückgerückt, nach einem Vierteljahr hat er eine Vierteldrehung vollzogen und nach einem Jahr befinden sich alle Sternbilder wieder in ihrer Ausgangsposition. Damit wiederholt sich verlangsamt nochmals die Drehbewegung der Nacht im Jahreslauf. Kurz und prägnant kann man sagen: "Der Tag holt das Jahr vorweg". Lediglich der Mond und die Planeten ziehen abweichend von der täglichen Drehung der Sterne ihre eigene Bahn. Da diese Abweichung zur Drehbewegung gering ist, kann man sie erst nach Tagen oder Monaten wahrnehmen. Jupiter, einer der entfernten Planeten, verändert seine Position gegenüber dem Sternenhintergrund kaum merklich. In der ersten Monatshälfte ist Jupiter im Sternbild Krebs zu sehen und danach bis Februar im Löwen. Er geht erst nach Mitternacht auf und ist daher auf der Sternkarte nicht eingetragen. Die Wanderung des Nachbarplaneten Mars wird dem gegenüber schon innerhalb eines Monats deutlich. Im September erfolgte eine Begegnung mit Antares im Skorpion und im Oktober wechselt er vom Schlangenträger in den Schützen, um ihn Anfang Dezember zum Steinbock hin zu verlassen.
Noch eiliger zieht der sonnennahe Merkur seine Bahn. Er ist immer nur kurz in der Abend- oder Morgendämmerung zu erblicken. Nach dem 29. kann man ihn eineinhalb Stunden vor Sonnenaufgang für etwa eine halbe Stunde über dem Osthorizont finden. Bereits nach der ersten Novemberwoche verblasst er wieder in der Dämmerung.
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Unser Mond

Am schnellsten wandert der Mond. Innerhalb eines Monats passiert er alle Tierkreissternbilder. Am 1. und 2. hält er sich im Schützen auf. Am 8. ist Vollmond in den Fischen. Am 18. steht der Mond nach seinem Aufgang gegen 2 Uhr im Löwen rechts unter Jupiter. Am 23. ist Neumond. Am 27. hält sich unser Trabant in der Abenddämmerung im Schlangenträger rechts neben Mars auf und am 28. steht er im Schützen über ihm. Am 31. endet sein Monatslauf im Wassermann.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt von 11 Stunden und 36 Minuten auf 9 Stunden und 36 Minuten ab. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:26 und 19:02 Uhr MESZ und am Monatsende um 7:20 und 16:56 Uhr MEZ. Die Uhr wird in der Nacht zum 26. von der Mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ) auf unsere Normalzeit (MEZ) zurückgestellt.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 30.9.2014 im Weser-Kurier.