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Venus und Mars treffen sich am Abendhimmel
Jupiter in Opposition

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15. Februar 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten


Die Helligkeit der Venus nimmt zwar nur zögerlich zu, trotzdem wird sie allmählich zum auffallenden "Abendstern", da sie sich weiter über den Westhorizont erhebt. Dabei nähert sie sich in einem beeindruckenden Annäherungsmanöver unserem anderen Nachbarplaneten, dem Mars. Bis zum 18. steht der rötliche Planet links oberhalb der Venus, danach bis zum 20. direkt über ihr, am 21. rechts oberhalb der Venus und am 22. rechts direkt neben ihr. Danach entfernen sich beide Nachbarplaneten voneinander; den Mars findet man dann rechts unter der Venus.
Noch bevor beide Planeten untergehen, erhebt sich Jupiter über den Osthorizont. Er läuft zur diesjährigen Hochform auf, denn er steht am 6. in Opposition zur Sonne. Das bedeutet: Er ist die ganze Nacht über zu sehen und die Erde, die ihn auf ihrer Planeteninnenbahn überholt, erreicht mit einer Lichtlaufzeit von 36 Minuten die geringste diesjährige Distanz zum Riesenplaneten. Abgesehen vom kurzen Auftritt der Venus am Abendhimmel ist Jupiter nach dem Mond zweithellstes Nachtgestirn. Die Bedingungen für Beobachtungen des Riesenplaneten sind jetzt optimal und kehren erst wieder bei seiner nächsten Opposition im März 2016.
Rechts unter Jupiter funkelt der bläulichweiße Sirius. Er ist hellster Stern und nach Mond und Jupiter dritthellstes Nachtgestirn. Man hat häufig den Eindruck, dass sein Sternenlicht flackert, blinkt und die Farbe wechselt, was manche Beobachter irritiert. Ursache ist die flache Bahn von Sirius über dem Horizont. Sein Licht muss auf dem Weg zu uns dichte Luftschichten durchdringen, die über der Erdoberfläche unregelmäßig aufgeheizt und in Bewegung gesetzt werden, was zur Ablenkung seines Sternenlichts führt.
Neben Sirius im Großen Hund schmücken auch Rigel im Orion, Aldebaran im Stier, Capella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen und Prokyon im Kleinen Hund den winterlichen Himmel. Diese auffälligen Sterne bilden das Wintersechseck, das alle Wintersternbilder umspannt. Sie ziehen abends vom Osten über den Süden bis morgens zum Westen.
Gegenüber, in nördlicher Richtung, fährt der Große Wagen Richtung Zenit. Er ist Teil der Großen Bärin, lateinisch "ursa major". Beide drehen sich, wie alle anderen Himmelskörper, um den Polarstern. Dieser ist der Hauptstern im Sternbild "ursa minor", genau übersetzt: die Kleine Bärin. Die Große Bärin ist in der griechischen Sage Kallisto, die Geliebte des Zeus, die von Hera, der Frau des Göttervaters, aus Eifersucht in eine Bärin verwandelt wurde. Kallistos Sohn, Arkas, konnte seine Mutter in Bärengestalt nicht erkennen und hätte sie auf einer Jagt beinahe erlegt. Um eine Familientragödie zu verhindern, verwandelte Zeus auch Arkas in einen Bären und versetzte ihn mit seiner Mutter an den Himmel. Verärgert über diese Rettungsaktion greift Hera ein zweites Mal ein und sorgt dafür, dass "ursa major" und "ursa minor" wenigstens zirkumpolar sind, also, dass beide Sternbilder so nah um den Polarstern kreisen, dass sie sich nicht unter den Horizont bewegen und nie in das erfrischende Meer eintauchen können. Wir können sie wiederum dadurch das ganze Jahr über betrachten. Da der Sage nach "ursa minor" trotz des weiblichen lateinischen Namens mit Kleiner Bär übersetzt werden müsste, wird diese Übersetzung auch in der Sternkarte verwendet.

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Unser Mond

Am 1. steht der Mond in den Zwillingen und am 3. ist Vollmond im Krebs; dabei steht er rechts von Jupiter und wandert in der Nacht zum 4. unter ihm hindurch. Am 12. steht unser Trabant morgens rechts über dem Saturn, den man den ganzen Monat über am Morgenhimmel findet; am folgenden Morgen findet man ihn links über dem Ringplaneten. Am 18. ist Neumond. In den Tagen danach gesellt sich der neue Mond zu Venus und Mars, die sich spektakulär annähern. Am 20. steht die schmale Mondsichel in der Abenddämmerung rechts unter Venus und Mars, am Abend danach über Venus und Mars – an beiden Abenden eine schöne Konstellation. Am 28. beendet der Mond seinen Monatslauf wieder in den Zwillingen und hat alle übrigen Tierkreissternbilder einmal durchstreift.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt wieder spürbar zu und zwar von 8 Stunden und 59 Minuten auf 10 Stunden und 45 Minuten. Das sind durchschnittlich über dreieinhalb Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8.09 und 17.08 Uhr und am Monatsende um 7.15 und 18.00 Uhr.
Die internationale Raumstation (ISS) ist vom 06. bis 22. abends zu sehen. Aktuelle Angaben zur Beobachtung sind auf der Seite Astro-Info unter www.planetarium-bremen.de zu finden.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 27.1.2015 im Weser-Kurier.