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Venus und Mars ganz nah

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15. November 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Venus, Jupiter und Mars setzen am Morgenhimmel die spannende Planetenparade des letzten Monats fort. Bis in die Dämmerung hinein kann das Positionsspiel der drei Planeten verfolgt werden. Das ist am Monatsanfang bis etwa 6.30 Uhr und am Monatsende fast eine Stunde länger.
In den ersten vier Novembertagen tänzeln Venus und Mars umeinander. Am 1. steht Mars links neben der Venus, am 3. links über ihr und am 4. unter ihr. Am 3. ist die Venus-Mars-Konjunktion, dann ist der Planetenabstand mit 0,7° am dichtesten. Selbst innerhalb weniger Stunden kann eine Positionsveränderung unserer beiden Nachbarplaneten festgestellt werden. Dies ist ein rasantes Manöver im Vergleich zu den normalerweise gemächlichen Himmelsabläufen. Jupiter positioniert sich dabei stets rechts über unseren Nachbarplaneten. Nach der Venus-Mars-Konjunktion entfernen sich alle drei Planeten voneinander, damit dehnt sich die Planetenkette. Der Mond fügt sich um den 7. herum zusätzlich in die Kette ein.
Über Jupiter erscheint bereits der Frühlingsvorbote Löwe. Sein hellster Stern, Regulus, reiht sich ebenfalls in die Planetenkette ein. Rechts davon deuten bereits vor Mitternacht die Wintersternbilder Stier, Zwillinge, Orion, Kleiner und Großer Hund mit ihren hellen Sternen den nahenden Jahreszeitenwechsel an. Zwischen Orion und Zwillingen kann man leider nur noch außerhalb unserer lichtüberfluteten Innenstädte das Band der Milchstraße bewundern, das sich durch das Sternbild Kassiopeia über den ganzen Himmel erstreckt.
Rechts von den Wintersternbildern bestimmen noch die Herbststernbilder den ganzen Nachthimmel. Zu ihnen gehören Pegasus und Andromeda. Vier auffällige Sterne in diesen Sternbildern bilden das Herbstviereck. Mit seiner Hilfe kann man in klaren Nächten und an einem dunklen Ort die Andromedagalaxie M31 auffinden, die mit 2 ½ Millionen Lichtjahren das am weitesten von uns entfernte, mit bloßem Auge gerade noch sichtbare Objekt ist. Sie liegt weit außerhalb unseres Milchstraßensystems.
Beim Aufsuchen von M31 helfen fünf Sterne mit gleichen Abständen, die sich wie eine große Schale über den Himmel erstrecken. Die rechten beiden Sterne sind die oberen Sterne im Herbstviereck. Die Schale erstreckt sich von dort im leichten Bogen nach links bis zu Mirfak im Perseus. Die mittleren drei Sterne sind die Hauptsterne im Sternbild Andromeda. Über dem mittleren dieser drei Sterne lassen sich zwei schwächere Sterne ausmachen. Rechts über dem oberen liegt die Andromedagalaxie wie ein schwacher ovaler Nebel. Ein Fernglas kann bei der Suche helfen.
In der griechischen Mythologie ist Andromeda die Tochter von Kassiopeia und Kepheus, dem Königspaar von Äthiopien, die beide über Andromeda verstirnt sind. Kassiopeia prahlt mit ihrer Schönheit so sehr, dass die eifersüchtigen Meerjungfern den Meeresgott Neptun auffordern, die Königin zu bestrafen. Daraufhin lässt dieser Teile von Äthiopien durch das Meeresungeheuer Walfisch verwüsten. Kassiopeia und Kepheus sind verzweifelt und suchen Hilfe beim Orakel von Delphi. Dieses rät, ihre Tochter Andromeda zur Besänftigung von Neptun zu opfern. Das Königspaar lässt, dem Rat folgend, seine Tochter an einen Felsen am Meer schmieden. Als der Walfisch, der auch als Sternbild nicht weit entfernt ist, Andromeda bedroht, eilt Perseus auf dem geflügelten Pferd Pegasus herbei, tötet den Walfisch und sorgt für ein Happy End.
Schaut man vor dem Hintergrund dieser Geschichte noch einmal zu den drei Hauptsternen der Andromeda, so kann man sich die zwei lichtschwachen Sterne über dem mittleren, der ihren Körper darstellt, als Ellbogen und rechte Hand vorstellen. Die Hand ist zwar an einen Felsen geschmiedet, trotzdem kann sie noch mit dem "Tuchfetzen M31" Perseus um Hilfe winken.

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Unser Mond

In der Nacht vom 1. auf den 2. wandert der Mond durch die Zwillinge. Vom 6. bis 8. reiht er sich in die morgendliche Planetenparade ein. Am 6. wandert er von rechts kommend auf Jupiter zu, am 7. bewegt er sich rechts zuerst an Mars dann an Venus vorbei und am 8. schließt er die Planetenkette nach unten ab. Am 11. ist Neumond in der Waage und am 25. Vollmond im Widder. Zwischen dem 18. und 26. wandert der Mond unterhalb von Pegasus, Andromeda und Perseus entlang. Am 30. beendet er seinen Monatslauf im Krebs.

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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt von 9 Stunden und 32 Minuten auf 8 Stunden ab. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:22 und 16:54 Uhr und am Monatsende um 8:13 und 16:13 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 30.10.2015 im Weser-Kurier.