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Während der totalen Mondfinsternis am 28. wird der Mond blutrot
Venus, Mars und Jupiter versammeln sich am Morgenhimmel

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15. September 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Die Mondfinsternis am 28. September

Im September spielen sich die interessantesten Himmelsereignisse am Morgenhimmel ab. Am 28. in der Zeit von 3:07 bis 6:27 Uhr können wir eine totale Mondfinsternis erleben. Diese Mofi ist außer in Mittel- und Westeuropa auch in Südamerika und in Teilen von Nord- und Mittelamerika und Nordwestafrika sichtbar. Die Beobachtungszeit ist für viele sicher ungemütlich, aber die nächste totale Verfinsterung, die in den Abendstunden liegt, findet erst am 07.09.2025 statt, wobei dann der Mond in der spannendsten Phase auch noch in der Abenddämmerung verblasst. Es gibt also einige Gründe, sich das kosmische Schattenspiel in diesem Jahr trotz der frühen Morgenstunden nicht entgehen zu lassen.
Der eigentliche Beginn der Mofi ist der Eintritt unseres Trabanten in den Halbschatten der Erde. Dieses Ereignis kann jedoch nur mit empfindlichen Apparaturen festgestellt werden. Der Eintritt des Mondes in den Kernschatten um 3:07 Uhr ist aber bereits gut zu sehen. Noch spannender ist die Zeit der totalen Phase von 4:11 bis 5:24 Uhr. Nur die in der Erdatmosphäre gestreuten roten Anteile des Sonnenlichts erreichen dann noch den Mond und lassen ihn schwach rot erscheinen. Gute Beobachter können aus dem Grad der Rotfärbung Rückschlüsse auf den Staubanteil in der Lufthülle der Erde schließen. Um 6:27 Uhr verlässt der Mond den Kernschatten und hält sich für kurze Zeit im Halbschatten auf, was wiederum unbeobachtbar bleibt.

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Sterne und Planeten

Venus und Jupiter hatten sich im Juli vom Abendhimmel verabschiedet. Jetzt tauchen sie am Morgenhimmel wieder auf. Mars gesellt sich nach langer Abwesendheit zu den beiden hellsten Planeten und gelegentlich auch noch unser Mond. Die Planetengesellschaft sorgt ein Vierteljahr lang für weitere interessante Himmelsereignisse.
Die Venus erscheint am Monatsbeginn kurz vor dem ersten morgendlichen Dämmerungsschein knapp über dem Osthorizont. Sie gewinnt im Monatsverlauf rasch an Höhe und Helligkeit und eignet sich schon bald als Aufsuchhilfe. Am 9. kann man mit ihrer Unterstützung den wesentlich lichtschwächeren Mars aufspüren, der sich in gleicher Höhe links neben dem "Morgenstern" aufhält. Am nächsten Morgen steht die Venus schon etwas höher als der rote Planet und die schmale Mondsichel hat sich knapp über die Verbindungslinie zwischen beiden nahe der Venus begeben. Ein schöner Anblick.
Im weiteren Verlauf reihen sich Regulus, der hellste Stern im Löwen, und Jupiter in den Planetenreigen ein. Am 25. steht Mars knapp links über dem etwas helleren Regulus und wandert an ihm vorbei. Außerdem erscheint Jupiter links unter dem Mars und bildet mit ihm und Venus eine Planetenkette mit gleichen Gliedabständen. Eine gute Gelegenheit alle drei Planeten und Regulus zu finden. In den Folgetagen entfernt sich der Mars von Regulus und steht links unter ihm, während Jupiter auf den roten Planeten zuwandert.
Rechts von dieser Planetenparade zeigen sich in der kurzen Zeit bis zur Morgendämmerung die auffälligen Sterne in den Wintersternbildern. Sirius, der hellste Stern, steht dort rechts von der Venus, dem hellsten Planeten, kann aber bei weitem nicht ihren Glanz erreichen.
Die ganze Nacht wird jedoch immer noch bestimmt von den Sommersternbildern und dem Sommerdreieck aus den Sternen Wega, Deneb und Atair sowie zunehmend von den Herbststernbildern und dem Herbstviereck. In den Abendstunden lässt sich auch noch Saturn sehen. Er steht in der Waage und wandert auf das Sommersternbild Skorpion zu. Man findet ihn abends weit unter der Wega knapp über dem Horizont.

Hoch

Unser Mond

Der Mond steht am 1. in den Fischen unter dem Herbstviereck. Am 9. gesellt er sich, wie oben beschrieben, zu unseren Nachbarplaneten. Am 13. ist Neumond, und in Bereichen der Südhalbkugel gibt es eine partielle Sonnenfinsternis. Am Abend des 18. findet man den Mond rechts von Saturn, am 19. links über ihm. Am 28. ist Vollmond in den Fischen. Im Walfisch beendet unser Trabant seinen Monatslauf.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt so rasch wie in keinem anderen Monat ab, und zwar von 13 Stunden und 41 Minuten auf 11 Stunden und 41 Minuten. Das sind im Durchschnitt 4 Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 6:34 und 20:15 Uhr und am Monatsende um 7:24 und 19:05 Uhr. Am 23. ist astronomischer Herbstanfang.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.8.2015 im Weser-Kurier.