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Jupiter glänzt am Nachthimmel.
Komet Catalina kann mit einem Fernglas verfolgt werden.

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15. Januar 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Um den Jahreswechsel sind alle Planeten am Nachthimmel präsent. Am Ende des alten Jahres und bis zum 3. Januar gibt sogar der sonnennächste und schwer zu beobachtende Planet Merkur ein kurzes Gastspiel. Man muss ihn im Südwesten suchen. Er ist immer nur kurz in der Dämmerung knapp über dem Horizont sichtbar, da er durch seinen geringen Winkelabstand zur Sonne meistens überstrahlt wird. Am 14. überholt er die Erde auf seiner Planeteninnenbahn. Anschließend steht er rechts von der Sonne, geht vor ihr auf und wird wegen des dann genügend großen Winkelabstandes zur Sonne, den er am Monatsletzten und Anfang Februar erreicht, am Morgenhimmel wieder sichtbar.
Während des Überholvorgangs kommt uns Merkur am nächsten. Da er meistens knapp über oder unter der Sonne vorbeizieht, bleibt der flinke Planet für uns zu diesem Zeitpunkt unsichtbar. Ein sehr seltener Merkurtransit, bei dem Merkur direkt vor unserem Zentralgestirn als kleines schwarzes Scheibchen vorbei zieht, ereignet sich jedoch in diesem Jahr, und zwar am 9. Mai. Nach fast 10-jähriger Pause kann mit geeignetem Schutz für die Augen dieses Himmelschauspiel verfolgt werden.
Die übrigen freisichtigen Planeten Venus, Mars, Jupiter und Saturn bilden am Morgenhimmel eine Kette, die sich immer weiter dehnt, und in die sich am Monatsanfang und am Monatsende auch noch der Mond einreiht. Venus und Jupiter sind die strahlenden Kettenglieder, die bei der Orientierung helfen. Während Venus sich dem Südosthorizont nähert, steht Jupiter morgens bereits hoch am Südwesthimmel. Er ist schon vor Mitternacht im Osten aufgegangen und bleibt fast die ganze Nacht über ohne Konkurrenz der Venus als zweithellstes Gestirn nach dem Mond unübersehbar. Der orangefarbene Mars hält sich in der Mitte zwischen Venus und Jupiter auf, am Monatsbeginn knapp links unter dem bläulichen Stern Spica, dem Hauptstern in der Jungfrau, von dem er sich im Monatsverlauf jedoch immer weiter entfernt. Saturn verändert in der Planetenkette seine Position. Bis zum 8. steht er links unter der Venus. Am 9. passiert der "Morgenstern" den Ringplaneten im extrem engen Winkelabstand von weniger als 0,1°. Saturn steht dabei rechts unter der Venus. Beide Planeten gehen kurz vor 6 Uhr im Südosten auf. Gegen 7:30 Uhr wird Saturn in der Morgendämmerung verblassen, und bereits während dieser kurzen Beobachtungszeit kann man verfolgen, wie sich die Venus von Saturn entfernt. Bis zum Monatsende vergrößert sich der Abstand der Planeten deutlich, und Saturn positioniert sich dann rechts über der Venus. Die beiden äußeren Planeten Uranus und Neptun sind mit bloßem Auge unsichtbar. Nur mit Fernrohr und Aufsuchkärtchen kann man sie in den Fischen und im Wassermann aufspüren.
Der Nachthimmel wird neben Jupiter von den Wintersternbildern Stier, Zwillinge, Orion, Kleiner und Großer Hund mit ihren hellen Sternen bestimmt. Sie erreichen aber bei weitem nicht den Glanz des Riesenplaneten, der sich links von ihnen aufhält und seit Anfang des Monats auf dem Weg zu seiner Oppositionsschleife weiter seine Helligkeit steigert. Dabei wandert er rückläufig, d.h. nach rechts, und steuert auf Regulus zu, dem Hauptstern im Frühlingssternbild Löwe. Damit wird Jupiter zum glänzenden Frühlingsvorboten.
In der zweiten Nachthälfte fällt links vom Jupiter der orangefarbene Stern Arktur auf. Man findet ihn auch, indem man dem Bogen der Deichsel des Großen Wagens folgt. Am Monatsbeginn passiert der Komet Catalina diesen hellen Stern. Am 1. kann man ihn knapp links unter Arktur und am 2. rechts über ihm mit einem Fernglas oder Fernrohr aufspüren. Er erscheint im Instrument als kleine, grünlich leuchtende Wolke, und mit etwas Glück kann man sogar seinen Gas- und Staubschweif erkennen. Nach dem 5. verbessern sich die Beobachtungsbedingungen, da die Mondsichel schmaler wird und Catalina höher Richtung Großer Wagen wandert. Dadurch wird er auch die ganze Nacht über sichtbar. In der Nacht vom 14. auf den 15. zieht er links am vorderen Deichselstern des Großen Wagens vorbei. Am 17. erreicht er mit 108 Millionen Kilometern die kürzeste Entfernung zur Erde. In den Folgetagen stört unser Trabant wieder zunehmend die Beobachtung.

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Unser Mond

Am 1. nach Mitternacht steht der Mond in der Jungfrau links unter Jupiter und am 2. zwischen ihm und Mars. Am 3. steht er über Spica und rechts über Mars, am 4. links unter ihm. Am 6. ist seine Sichel sehr schmal geworden und er nähert sich Venus und Saturn. Am 7. hat er sich links über dem Planetenpaar positioniert – eine schöne Konstellation! Am 10. ist Neumond und am 24. Vollmond im Krebs. In der Nacht vom 27. auf den 28. wandert unser Trabant unterhalb vom Jupiter vorbei. Am 30. steht er morgens wieder zwischen Jupiter und Mars, diesmal aber rechts über Spica. Am 31. beendet er seinen Monatslauf in der Jungfrau links über Spica und rechts über Mars.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt anfangs zögerlich, zum Monatsende aber bereits zügiger zu und zwar insgesamt von 7 Stunden und 39 Minuten auf 8 Stunden und 55 Minuten. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8:39 und 16:18 Uhr und am Monatsende um 8:11 und 17:06 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 29.12.2015 im Weser-Kurier.