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Venus verfolgt Jupiter

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15. Juni 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Venus und Jupiter führen den ganzen Monat über eine eindrucksvolle Verfolgungsjagd vor. Die kurzen Juninächte werden zwar nicht mehr völlig dunkel, die Beobachtung der beiden hellsten Planeten schränkt das aber nicht so sehr ein. Kaum zu übersehen, tauchen sie bereits kurz nach Sonnenuntergang in der Abenddämmerung auf, und der Verlauf ihres Planetenwettrennens kann bis zu ihrem Untergang im Nordwesten jeden Abend für weit mehr als eine Stunde bestaunt werden.
Jupiter steht links über der hell glänzenden Venus. Zum Monatsbeginn beträgt der Winkelabstand zwischen beiden Planeten 20°. Zur Monatsmitte hat sich der Abstand bereits auf weniger als die Hälfte reduziert, und zum Monatswechsel zieht die Venus dicht unterhalb des Riesenplaneten vorbei. Am 30. ist der Abstand mit weniger als einem halben Grad am geringsten, das ist weniger als der Vollmonddurchmesser. Da unser "Abendstern" außerdem im Monatsverlauf weiter seine Helligkeit steigert, wird diese Venus-Jupiter-Konjunktion ein besonders spektakulärer Anblick.
Erst am Ende der Abenddämmerung tauchen zu später Stunde die übrigen Gestirne auf: Zuerst Wega im Südosten und Arktur im Südwesten, beide hoch am Himmel, und darunter, knapp über dem Horizont, Saturn im Süden.
Jupiter und Saturn nähern sich ebenfalls einander. Die Begegnung der beiden Riesenplaneten erfolgt jedoch erst 2020, da ihre Bewegung vor dem Sternenhintergrund wegen ihrer großen Entfernung wesentlich gemächlicher als die unseres Nachbarplaneten Venus verläuft.
Die Zwillingssterne Kastor und Pollux zeigen sich noch einmal als letzte Vertreter des Winterhimmels. Venus ist am Monatsbeginn eine bequeme Aufsuchhilfe. Beide Sterne tauchen rechts über dem "Abendstern" auf und stehen am 1. mit dem strahlenden Planeten sogar in einer Reihe. Unter Arktur und rechts von Saturn kann man einen bläulichen Stern entdecken: Spica, den Hauptstern in der Jungfrau. Links von Jupiter steht Regulus, der weiße Hauptstern im Löwen. Arktur, Spica und Regulus bilden das Frühlingsdreieck, das sich aber im Monatsverlauf immer zeitiger zum Westhorizont neigt. Es macht den Sternen in den Sommersternbildern Platz, die jetzt nachrücken und den Jahreszeitwechsel andeuten. Am auffälligsten sind Wega, links daneben Deneb und Atair unter diesen beiden. Diese drei Sterne bilden das Sommerdreieck, das zusammen mit den Planeten den Nachthimmel mehr und mehr bestimmt.

Hoch

Unser Mond

In der Nacht vom 1. auf den 2. wechselt der Mond von der Waage in den Skorpion. Er steht dabei links dicht über dem Saturn. Im Skorpion erreicht er am 2. seine Vollmondstellung. In den Sommermonaten, in denen die Sonnenbahn nachts nur knapp unter dem Horizont verläuft, zieht der gegenüberstehende Vollmond natürlich nur knapp über dem Horizont seine Bahn. Dabei erscheint er uns in Horizontnähe größer, als wenn er hoch am Himmel steht. Am 16. ist Neumond. Zwischen dem 19. und 21. gesellt sich abends die Sichel des neuen Mondes zu Venus und Jupiter. Dann bilden die drei hellsten Nachtgestirne dicht beisammen einen eindruckvollen Anblick. Am 19. steht der Mond rechts unter dem Planetenduo, am 20. direkt darunter und am 21. links von ihm. In der Nacht vom 28. auf den 29. erreicht er wieder die Waage und wandert auf Saturn zu. Am 30. beendet unser Trabant seinen Monatslauf im Schlangenträger.
Hoch

Tageslängen

Die Tageslänge nimmt bis zum 21. von 16 Stunden und 36 Minuten auf 16 Stunden und 57 Minuten zu und danach bis zum Monatsende wieder um vier Minuten ab. Am 21., dem längsten Tag des Jahres, ist Sommersonnwende und astronomischer Sommeranfang. An diesem Tag geht die Sonne um 4:58 Uhr im Nordosten auf, erreicht gegen Mittag ihre größte Höhe von 60°, geht um 21:55 Uhr im Nordwesten unter und hat bis zum nahen Aufgangspunkt am Folgetag einen flachen Verlauf von weniger als 14° unter dem Horizont. Damit wird in unseren Breiten das Ende der nautischen Dämmerung nicht mehr erreicht; diese gilt nämlich bis zu einem Sonnenstand von 18° unter dem Horizont. Ohne störende künstliche Lichtquellen kann man daher in den Juninächten den Dämmerungsschein der Sonne noch immer sehen und ihre ungefähre Position von Nordwesten bis Nordosten weiter verfolgen. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5.05 und 20.41 Uhr und am Monatsende um 5:02 und 21:55 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 31.5.2015 im Weser-Kurier.