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Jupiter in Opposition

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15. April 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Am Monatsanfang sind alle fünf freisichtigen Planeten am Nachthimmel versammelt - allerdings nicht zeitgleich. Merkur und Mars erscheinen abends in den Fischen und im Widder, gehen jedoch schon bald mit diesen Sternbildern unter. Dabei gibt uns Merkur wieder nur eine kurze Vorstellung, denn bereits nach dem 7. verabschiedet er sich in der Abenddämmerung und wird erst wieder im September morgens zu sehen sein.
Jupiter, der ebenfalls am frühen Abendhimmel auftaucht, ist dagegen den ganzen Monat und die ganze Nacht über präsent, denn am 7. steht er in Opposition zur Sonne. Seine Oppositionsschleife führt ihn von Spica, dem Hauptstern im Frühlingssternbild Jungfrau, weg nach rechts. Im Juni kehrt sich seine Bewegungsrichtung wieder um, und im September wird er zum zweiten Mal direkt über Spica stehen. In der günstigen Beobachtungsposition zur Oppositionszeit erreicht er gegenüber der Sonne mit 666 Millionen Kilometern und einer Lichtlaufzeit von 37 Minuten die kürzeste Entfernung zur Erde in diesem Jahr: Beste Bedingungen für Jupiterbeobachtungen, die auch den ganzen Monat über anhalten. Im Fernrohr werden Einzelheiten auf dem Planetenscheibchen deutlich. Die erkennbare Abplattung resultiert aus der schnellen Rotation des Gasriesen von nur 10 Stunden für eine Umdrehung. Auch das Stellungsspiel der vier Galileischen Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto lässt sich gut verfolgen, da sie bereits innerhalb weniger Stunden erkennbar ihre Position verändern; ihre Umlaufzeiten betragen nur zwei bis 17 Tage. Diese Beobachtung machte erstmals Galilei mit einem von ihm nachgebauten Fernrohr vor etwas über 400 Jahren. Sie trug dazu bei, seine Zweifel am ptolemäischen Weltbild zu vertiefen, da im damals vorherrschenden Weltbild die Jupitermonde an den undurchdringlichen Himmelssphären hätten zerschellen müssen.
Nach Mitternacht erscheint der zweite Gasriese, Saturn, im Sternbild Schütze über dem Südosthorizont. Am Monatsbeginn begibt auch er sich in seine Oppositionsschleife und wandert rückläufig, d.h. nach rechts, vor dem Sternenhintergrund. Diese Bewegung ist bei dem fernen Planeten nur sehr langsam und daher schwer zu erkennen. Dass er auf seine Opposition Mitte Juni zusteuert, lässt sich leichter an der Zunahme seiner Helligkeit feststellen.
Gegen 6 Uhr erhebt sich die Venus über den Osthorizont. Sie übertrumpft bereits zum Monatsbeginn Jupiter mit ihrem Glanz, steigert ihn im Monatsverlauf weiter und erreicht als "Morgenstern" fast die maximale Helligkeit, die sie im Februar als "Abendstern" hatte. Im Fernrohr zeigt sie sich anfangs als große und extrem schmale Sichel, die im Monatsverlauf kleiner, aber dicker wird. Auch diese Beobachtung machte zuerst Galilei mit seinem Fernrohr. Er schloss daraus, dass die Venus sich nicht um die Erde, sondern um die Sonne drehen müsse.
Der Sternenhimmel ist frühlingshaft. Die Frühlingssternbilder Löwe, Waage und Bootes rahmen die Jungfrau ein, in der Jupiter thront, und bestimmen den Nachthimmel. Rechts davon neigen sich schon vor Mitternacht die Wintersternbilder Stier, Zwillinge, Orion, Kleiner und Großer Hund dem Westhorizont zu. Die Herbststernbilder Widder und Fische hatten sich bereits früher in der Abenddämmerung verabschiedet. Links von den Frühlingssternbildern zeigen sich morgens bereits die Sommersternbilder Skorpion und Schütze.
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Unser Mond

In der Nacht vom 1. auf den 2. wandert der Mond durch das Sternbild Stier. In der Nacht vom 10. auf den 11. zieht der volle Mond links oberhalb knapp am Jupiter entlang. Auch Jupiter wandert vor dem Sternenhintergrund; um diese Bewegung festzustellen, muss man ihn allerdings über einen längeren Zeitraum beobachten, denn sie ist deutlich langsamer. Ein geeigneter Fixstern zum Positionsvergleich ist Theta Virginis, der links sehr dicht neben Jupiter steht. Am 11. ist Vollmond. Mond, Jupiter und etwas weiter darunter Spica ergeben eine schöne Versammlung von hellen Gestirnen in der Jungfrau. Am 16. steht der Mond in der zweiten Nachthälfte rechts oberhalb von Saturn, am Morgen danach links von ihm. Am 22. und 23. steht die schmale Mondsichel in der Morgendämmerung rechts von der Venus. Am 26. ist Neumond. Am 28. steht die extrem schmale Sichel des neuen Mondes in der Abenddämmerung links von Mars. Am 30. beendet unser Trabant seinen Monatslauf im Orion.
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Tageslängen

Die Tage verlängern sich immer noch stark und zwar von 13 Stunden und 2 Minuten auf 14 Stunden und 58 Minuten. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 6:58 und 20:00 Uhr und am Monatsende um 5:54 und 20:52 Uhr (Sommerzeit).
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.3.2017 im Weser-Kurier.