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Venus im hellsten Glanz

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15. Februar 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Venus und Mars beenden ihr Planetenwettrennen. Am 2. erreichen sie ihren geringsten Winkelabstand und danach entfernt sich der "Abendstern" vom roten Planeten. Mars, der sich links über der Venus befindet, verliert dabei weiter an Auffälligkeit. Trotzdem hebt er sich immer noch gut vor dem deutlich lichtschwächeren Sternhintergrund im Sternbild Fische ab. Venus hingegen erreicht im Laufe des Monats ihren hellsten Glanz des Jahres. Bereits kurz nach Sonnenuntergang taucht sie hoch über dem Westhorizont in der hellen Abenddämmerung auf. Wenn man ihre genaue Position kennt, lässt sie sich sogar schon vor Sonnenuntergang am späten Taghimmel ausmachen. Im Fernglas kann man erkennen, dass die Venus die Gestalt einer Sichel hat, die im Monatsverlauf immer schmaler wird, deren Durchmesser aber zunimmt. Der Hintergrund: Venus setzt auf ihrer Planeteninnenbahn zum Überholen der Erde an. Dabei nimmt der Winkelabstand zur Sonne zum Monatsende hin ab, und unser Zentralgestirn bestrahlt zunehmend die uns abgewandte Venusseite.
Jupiter als zweithellster Planet am Nachthimmel begibt sich Anfang des Monats in seine diesjährige Oppositionsschleife. Dabei ändert er vor den Hintergrundsternen langsam seine Bewegungsrichtung. Seine Helligkeit nimmt deutlich zu, und es beginnt die günstigste Zeit für Beobachtungen des Riesenplaneten. Kurz nachdem Venus im Westen untergegangen ist, erhebt er sich über den Osthorizont und wird für den Rest der Nacht der Glanzpunkt.
Rechts von Jupiter gruppieren sich die Wintersternbilder Orion, Stier, Fuhrmann, Zwillinge, Kleiner und Großer Hund mit ihren hellen Sternen. Zusätzlich verschönert das Band der Milchstraße die Pracht des Winterhimmels. Leider ist diese Pracht in unseren lichtüberfluteten Städten kaum zu erkennen, aber es lohnt sich, einen dunklen Ort außerhalb der Lichtglocke, die über der Stadt liegt, aufzusuchen. Von dort kann man das glitzernde Himmelsband der Milchstraße verfolgen, wie es zwischen dem Großen und Kleinen Hund, den Zwillingen und dem Orion und durch die Kassiopeia verläuft. Es erstreckt sich im Winter über den ganzen Himmel. In der Grafik der Sternkarte sieht es so aus, als wäre dieses Band unterschiedlich breit und hätte Lücken, zum Beispiel im Sternbild Perseus nahe seinem Hauptstern Mirfak. Diese scheinbaren Lücken entstehen, weil das Licht weit entfernter Sterne im Bereich des Perseus und an anderen Stellen der Milchstraße durch Dunkelwolken abgeschwächt wird. Außerdem kann die Grafik nur vereinfacht den helleren Bereich der Milchstraße abbilden. Erst bei einem direkten Blick in den klaren Himmel lassen sich deutliche Helligkeitsunterschiede in diesem Bereich erkennen und dass das Band ohne scharfe Grenze abgeschwächt darüber hinaus reicht. Die besten Beobachtungsmöglichkeiten gibt es um Neumond herum, wenn kein Mondlicht stört. Das ist im Februar am Monatsanfang und am Monatsende der Fall.
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Unser Mond

Am 1. steht die schmale Sichel des neuen Mondes in den frühen Abendstunden links über dem Mars und bildet gemeinsam mit der Venus, die sich rechts darunter befindet, eine Kette, die allerdings bald untergeht. In der Nacht vom 10. auf den 11. gibt es zwischen 23.32 und 3.55 Uhr eine Halbschattenfinsternis des Mondes, die aber wie alle Halbschattenfinsternisse schwer zu beobachten ist. Am ehesten kann man noch zwischen 1 und 2 Uhr eine leichte Verdunkelung des Mondes, insbesondere seiner oberen Hälfte, wahrnehmen. In dieser Stunde liegt auch die genaue Zeit für den Vollmond. In der Nacht vom 14. auf den 15. steht unser Trabant rechts über dem Jupiter, in der Folgenacht links von ihm. Am 20. steht die Sichel des abnehmenden Mondes in der Morgendämmerung rechts über dem Saturn, am folgenden Morgen links über ihm. Sie bietet damit eine gute Möglichkeit, den am Morgenhimmel auftauchenden Ringplaneten aufzufinden. Am 26. ist Neumond und auf der Südhalbkugel ereignet sich dann eine ringförmige Sonnenfinsternis. Die etwa 30 km breite Zone, von der aus sie zu beobachten ist, erstreckt sich vom Südpazifik über Südamerika und den Südatlantik bis nach Südafrika. Am 28. hat die schmale Sichel des neuen Mondes wieder unsere Nachbarplaneten erreicht, steht unter ihnen und bildet zusammen mit ihnen ein Gestirnsdreieck.
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Tageslängen

Die Tage verlängern sich trotz des kurzen Monats deutlich, und zwar von 9 Stunden und einer Minute auf 10 Stunden und 47 Minuten. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8:08 und 17:09 Uhr und am Monatsende um 7:14 und 18:01 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 27.1.2017 im Weser-Kurier.