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Saturn in Opposition

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15. Juni 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Die beiden Riesenplaneten Saturn und Jupiter bestimmen weiterhin fast den ganzen Nachthimmel. Saturn steht im Sternbild Schlangenträger und in der Monatsmitte in Opposition zur Sonne. Er bietet damit die besten Beobachtungsbedingungen, die allerdings wegen der kürzer werdenden Nächte zeitlich begrenzt sind. Gleichzeitig kommt der Ringplanet der Erde mit "nur" 1352 Millionen Kilometern Entfernung in diesem Jahr am nächsten. Für seinen hellsten Glanz sorgt jedoch nicht nur der kürzere Abstand zu uns. Zusätzlich spielt die Öffnung seiner Ringe eine Rolle, die bereits sehr weit vorangeschritten ist und Mitte Oktober den maximalen Winkel von 27° erreicht. Zurzeit blicken wir auf die Nordseite des Ringsystems und erst im Jahre 2031 werden sich die Saturnringe wieder so weit geöffnet zeigen wie jetzt. Dann allerdings betrachten wir ihre Südseite.
Zur Orientierung am Abend- und Nachthimmel sind Jupiter und Saturn hilfreich. Jupiter steht abends im Südwesten, Saturn findet man ein ganzes Stück weiter links im Südosten. Über Jupiter und Spica leuchtet der orangefarbene Arktur im Frühlingssternbild Bootes. Man findet Arktur und Spica, wenn man den Bogen der Deichsel des Großen Wagens verlängert. Die Frühlingssternbilder machen aber zunehmend den Sommersternbildern Platz, die sich um Saturn gruppieren. Links über dem Ringplaneten steht das Sommerdreieck hoch am Himmel. Es besteht aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler. Rechts neben Saturn befindet sich der rötliche Hauptstern Antares im Sommersternbild Skorpion. Er ist jedoch deutlich lichtschwächer als Saturn und steht nur knapp über dem Horizont.
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Die Raumsonde Cassini

Die "kurze" Entfernung des Saturn zur Oppositionszeit nutzt die Raumsonde "Cassini" für spektakuläre Manöver, denn die Übertragung der Daten und Bilder benötigt jetzt "nur" 75 Minuten. Diese Mission der NASA, an der auch die Europäische Raumfahrtbehörde ESA beteiligt ist, begann im Oktober 1997, setzte 2004 ihre Messungen in der Umlaufbahn des Saturn fort und soll im September dieses Jahres wegen Treibstoffmangels beendet werden, indem "Cassini" in die Saturn-Atmosphäre eintaucht und verglüht. Diese Aktion wird als "Großes Finale" bezeichnet, da man sich von dem spektakulären Abschied einmalige Daten und Bilder erhofft. Vorher und bereits jetzt durchfliegt die Sonde die bislang unerforschte rund 2400 Kilometer breite Zone zwischen dem Planeten und seinen inneren Ringen und nähert sich dem Saturn so stark wie nie zuvor. Beim ersten riskanten Ringdurchflug im April dieses Jahres wurde die Antenne in Flugrichtung nach vorn gedreht und als eine Art Schutzschild verwendet. Das führte zeitweise zu einer Unterbrechung des Funkkontakts zur Erde. Die Messungen während der ersten Passage haben aber überraschenderweise gezeigt, dass zwischen Saturn und seinen Ringen keine zerstörerischen Teile herumsausen und wenig Staub anzutreffen ist. Diese relative Leere wird es ermöglichen, bei einigen der noch geplanten Durchflüge der Sonde, ihre Antenne zur Erde gerichtet zu lassen. Viele wichtige Daten und Bilder können dann schneller als beim ersten Durchflug übertragen werden.
Jupiter stand im April in seiner diesjährige Opposition und beendet jetzt seine Oppositionsschleife. Er wandert in der zweiten Monatshälfte wieder nach links und nähert sich Spica, dem Hauptstern im Frühlingssternbild Jungfrau. Obwohl seine Helligkeit etwas abnimmt, ist er immer noch der Blickpunkt am Abendhimmel und heller als Saturn, trotz dessen günstiger Beobachtungsposition. Lediglich Venus übertrumpft Jupiter mit ihrer Strahlkraft. Sie erscheint am Monatsbeginn gegen 3.30 Uhr und am Monatsende eine halbe Stunde früher im Osten in der früh einsetzenden Morgendämmerung.
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Unser Mond

Unser Mond markiert bei seinem Monatslauf zusätzlich Planeten und die Tierkreissternbilder. In den Nächten vom 1. bis zum 4. wandert er vom Sternbild Löwe in die Jungfrau und von rechts auf Jupiter zu. Am 4. steht er kurz vor seinem Untergang gegen 3 Uhr knapp rechts über ihm. Bis zur Nacht vom 9. auf den 10. durchschreitet er die Sternbilder Waage, Skorpion und Schlangenträger und glänzt dann als Vollmond direkt über Saturn. Am 20. steht die extrem schmale Sichel des abnehmenden Mondes in der Morgendämmerung rechts von der Venus und am folgenden Morgen unter ihr. Am 24. ist Neumond und am 30. nähert sich unser Trabant wieder Jupiter von rechts.
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Tageslängen

Die Tage verlängern sich noch bis zum 21. und zwar von 16 Stunden und 36 Minuten auf 16 Stunden und 57 Minuten. Dann ist Sommeranfang und Sommersonnenwende. Bis zum Monatsende nimmt die Tageslänge dann wieder um fünf Minuten ab. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5:05 und 21:41 Uhr und am Monatsende um 5:02 und 21:54 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 26.5.2017 im Weser-Kurier.