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Die Riesenplaneten bestimmen den Nachthimmel

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15. Mai 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Planet Mars verabschiedet sich nach 21 Monaten vom Nachthimmel und erscheint nur noch bis zur Monatsmitte am Ende der Abenddämmerung knapp über dem Nordosthorizont. Im August 2015 tauchte er am Morgenhimmel auf, hatte im Mai 2016 seine Opposition zur Sonne mit optimalen Beobachtungsbedingungen, bleibt im Juni hinter der Sonne unsichtbar und wird sich erst Ende September wieder am Morgenhimmel zeigen, um auf seine nächste Opposition im Juli 2018 zuzusteuern.
Diesen Wechsel zwischen Morgensichtbarkeit, Opposition zur Sonne und Abendsichtbarkeit vollziehen alle Planeten, die sich auf äußeren Planetenbahnen bewegen. Zu ihnen gehört auch Jupiter, der im April gerade seine diesjährige Opposition hatte und immer noch seine Oppositionsschleife durchläuft. Er wandert im Monatsverlauf etwas weiter nach rechts und entfernt sich dabei noch weiter von Spica, dem Hauptstern im Frühlingssternbild Jungfrau. Die Beobachtungsbedingungen für Jupiter sind immer noch bestens, allerdings zieht sich der Riesenplanet langsam aus der zweiten Nachthälfte zurück und geht bereits zu Beginn der Morgendämmerung unter.
Saturn, der zweite große Gasplanet, nähert sich dagegen zügig seiner Oppositionsstellung, die er bereits Mitte Juni erreicht. Bis dahin steigert er seine Helligkeit und wird zum neuen Planeten der ganzen Nacht. Da die Nächte aber immer kürzer werden, wird es trotzdem nicht leichter, den Ringplaneten zu beobachten. Er wechselt vom Schützen in den Schlangenträger.
Die beiden Gasriesen bestimmen somit fast den ganzen, wenn auch kurzen Nachthimmel. Dies bietet die Möglichkeit, einen sich anbahnenden langfristigen Konstellationsverlauf ins Visier zu nehmen: die Jupiter-Saturn-Konjunktion. Bei diesem seltenen Ereignis begegnen sich beide Riesenplaneten in einem zwanzigjährigen Rhythmus. Die letzte Jupiter-Saturn-Konjunktion war im Jahr 2000 und entsprechend dem wiederkehrenden Ablauf werden beide Planeten bis 2020 erneut langsam zusammenrücken. Leider wird diese schöne enge Konjunktion schwer zu beobachten sein, da sie in der hellen Dämmerung stattfinden wird. Aber wenigstens kann man bis dahin die Annäherung der Gasriesen von Jahr zu Jahr verfolgen.
Die Venus erregt immer wieder Aufmerksamkeit wegen ihrer besonderen Helligkeit, denn ihre Strahlkraft wird von keinem anderen Planeten auch nur annähernd erreicht. Von Tag zu Tag steigt sie jetzt höher über den Morgenhorizont, und ihre Aufgänge verlagern sich im Monatsverlauf auf die Zeit vor vier Uhr morgens. Während sie ihre Rolle als "Morgenstern" weiter ausbaut, wandert sie durch das Sternbild Fische.
Noch ist der Sternenhimmel frühlingshaft. Jupiter thront weiterhin im Frühlingssternbild Jungfrau. Links unter dem Riesenplaneten steht Spica, Hauptstern in der Jungfrau; Löwe und Waage rahmen die Jungfrau ein. Links von diesen Frühlingssternbildern zeigen sich bereits vor Mitternacht die Sommersternbilder Skorpion, Schütze und Schlangenträger. Schütze und Schlangenträger werden durch Saturn markiert, der durch beide Sternbilder wandelt.
Wer Jupiter mit einem Fernglas betrachtet, kann bei dieser Gelegenheit unter ihm ein längliches nebliges Fleckchen entdecken, die Sombrero-Galaxie. Sie hat eine Entfernung von 30 Millionen Lichtjahren von uns. Der Winkelabstand der Galaxie zu Jupiter entspricht dem Winkelabstand von Jupiter zu Spica. Um eine Ähnlichkeit mit der gleichnamigen mexikanischen Kopfbedeckung zu erkennen, benötigt man allerdings ein Fernrohr mit besserer Auflösung.
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Unser Mond

In der Nacht vom 1. auf den 2. wandert der Mond durch das Sternbild Zwillinge, vom 3. bis 6. durch den Löwen und vom 7. bis 9. durch die Jungfrau. Dabei passiert er in der Nacht vom 7. auf den 8. Jupiter knapp oberhalb – ein schöner Anblick. In der Folgenacht bildet er zusammen mit dem Riesenplaneten und Spica ein auffälliges Gestirnsdreieck. Am 10. ist Vollmond in der Waage. Danach wandert der Mond durch den Skorpion und den Schlangenträger. Am 14. erreicht er Saturn, über den er nach 00:00 Uhr knapp vorbeizieht. Am 22. steht die extrem schmale Sichel des abnehmenden Mondes in der Morgendämmerung rechts von der Venus. Am 25. ist Neumond und am 31. beendet unser Trabant seinen Monatslauf im Löwen.
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Tageslängen

Die Tage verlängern sich weiter stark und zwar von 15 Stunden und 2 Minuten auf 16 Stunden und 34 Minuten. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5:51 und 20:53 Uhr und am Monatsende um 5:06 und 21:40 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.4.2017 im Weser-Kurier.