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Jupiter steht in Opposition

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15. Mai 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Jupiter, Saturn und Mars bestimmen in einer auffälligen Gestirnskette den Morgenhimmel. Der Reihe nach kommen die drei Planeten in ihre Oppositionsstellung zur Sonne; am 9. beginnt Jupiter den Reigen. In den Wochen davor und danach ist damit die Zeit für Jupiterbeobachtungen sehr günstig, denn die Entfernung des Riesenplaneten zur Erde ist jetzt vergleichsweise gering und seine Helligkeit wird auf Grund dessen maximal. Im Fernrohr zeigt seine Planetenscheibe den größtmöglichen Durchmesser, und man kann die infolge einer rasanten Rotation von weniger als zehn Stunden pro Umdrehung entstandene Abplattung an Jupiters Polen deutlich erkennen. Schon mit kleinen Fernrohren lassen sich helle und dunkle Streifen auf der Planetenscheibe ausmachen, die von Jupiters Wolkenbändern herrühren. Darin eingebettet ist der "Große Rote Fleck", der bereits seit 300 Jahren unter irdischer Beobachtung steht. Dahinter steckt ein Tiefdruckgebiet, das einen gigantischen Wirbelsturm formt. Dieser "Fleck" hat in den vergangenen 300 Jahren zwar an Größe abgenommen, ist aber immer noch größer als die gesamte Erde, und auch seine Windgeschwindigkeiten übersteigen mit 700 Kilometern in der Stunde irdische Maßstäbe. Einfacher als die Strukturen auf dem Riesenplaneten lässt sich das Stellungsspiel seiner vier Gallileischen Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto verfolgen; hier reicht bereits ein gutes Fernglas. Häufig sind alle vier Monde sichtbar. Sie stehen scheinbar in einer Reihe, weil wir von der Erde aus seitlich in ihre Bahnebene schauen. Da die Umlaufzeiten dieser Monde sehr unterschiedlich sind, verändert sich ihre Anordnung ständig, was bereits nach wenigen Stunden sichtbar ist.
Am Monatsbeginn sind vor 3 Uhr auch Saturn und Mars über dem Südosthorizont aufgegangen, während sie am Monatsende bereits zwei Stunden früher erscheinen. Saturn wandert in seiner Oppositionsschleife im Schützen nach rechts. Seine Helligkeit nimmt dabei etwas zu. Deutlich auffälliger ist aber links von ihm der Mars, der in der Monatsmitte vom Schützen in den Steinbock wechselt. Mars bremst seine Bewegung vor dem Sternhintergrund dabei merkbar ab, um sich im folgenden Monat seinerseits in seine Oppositionsschleife zu begeben. Seine Helligkeit steigert sich dabei immer weiter; die ohnehin markante Planetenkette aus Jupiter, Saturn und Mars wird am Monatsanfang und am Monatsende zusätzlich von unserem Mond verstärkt.
Den Abendhimmel bestimmt die ebenfalls immer heller strahlende Venus. Am Monatsbeginn steht sie rechts über Aldebaran, dem Hauptstern im Stier, und links über dem Siebengestirn. Nach der Monatsmitte wechselt sie vom Stier in die Zwillinge, die man bei klarer Sicht links über dem "Abendstern" finden kann.
Noch weiter links folgen die Frühlingssternbilder Löwe, Jungfrau und Waage. Den Löwen findet man unter dem Großen Wagen, der jetzt hoch am Himmel steht. Den Hauptstern in der Jungfrau erreicht man, wenn man den Bogen der Wagendeichsel über den hellen orangefarbenen Stern Arktur hinaus bis zu einem bläulichen Stern verlängert. Dieser Stern heißt Spica, was so viel wie Ähre bedeutet. In alten Darstellungen hält die Jungfrau die Ähre als Symbol der Fruchtbarkeit in der Hand. Die Position der Waage wird durch den strahlenden Jupiter markiert, der dort seine Oppositionsschleife dreht.
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Unser Mond

Bis zum 7. reiht sich der Mond in die Planetenkette aus Jupiter, Saturn und Mars ein. In der Nacht zum 1. und vom 1. auf den 2. steht der noch fast volle Mond links von Jupiter und wandert in der zweiten Nachthälfte bis zum 4. auf Saturn zu. Am 5. hat er den Ringplaneten überholt und steht morgens knapp links von ihm. Am 6. steht er rechts über und am 7. links von Mars und am 15. ist Neumond. Am 17. steht die schmale Sichel des neuen Mondes in der Abenddämmerung links unter der Venus und am folgenden Abend rechts über ihr. Die Zwillinge sind darüber gerade noch zu sehen. In der Nacht vom 26. auf den 27. reiht sich der Mond rechts über Jupiter wieder in die Planetenkette ein und in der Folgenacht steht er links über dem Riesenplaneten. Am 29. ist Vollmond in der Waage. Der abnehmende Mond wandert in den Morgenstunden bis zum Monatsende wieder auf Saturn zu und beendet seinen Monatslauf im Schlangenträger.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt von 15 Stunden und einer Minute auf 16 Stunden und 34 Minuten zu. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5:52 und 20:53 und am Monatsende um 5:06 und 21:40 Uhr
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 27.4.2018 im Weser-Kurier.