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Jupiter und Saturn bestimmen den Nachthimmel

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Der Sternenhimmel am 15. August 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Alle fünf mit bloßem Auge sichtbaren Planeten treffen sich am Monatsanfang noch einmal in der Morgendämmerung – ein seltenes Ereignis und damit eine ebenso seltene Gelegenheit, die Planeten in Ruhe miteinander zu vergleichen. Unser Nachbarplanet Venus ist nicht nur am hellsten, weil er von allen Planeten den kürzesten Abstand zu uns erreicht. Die reflektierende dichte Wolkenschicht, die seine Oberfläche völlig umhüllt, tut ihr übriges und lässt ihn in wolken-weißem Licht erstrahlen. Bereits um 02:30 Uhr geht die Venus im Nordosten auf und ist der letzte Planet, der später in der Morgendämmerung verblasst. Bis zum 5. zeigt sich Merkur links unterhalb der Venus. Wegen seiner Sonnennähe kann er sich kaum aus dem Strahlenkranz unseres Zentralgestirns entfernen und ist daher immer nur kurz vor Sonnenaufgang oder kurz nach Sonnenuntergang in der Dämmerung knapp über dem Horizont sichtbar.
Jupiter, Saturn und Mars zeigen sich bereits in der Abenddämmerung, sind also länger und zu günstigeren Zeiten zu sehen. Jupiter bleibt noch bis Ende September zweithellster Planet, danach übernimmt diesen Rang der Planet Mars. Links neben Jupiter, in geringem Winkelabstand, positioniert sich Saturn, der ebenfalls in die Kategorie der hellsten Gestirne gehört, dort aber nur knapp die Helligkeit der hellen Sterne Arktur, Wega und Capella übertrumpfen kann. Das Gespann der beiden Riesenplaneten im Abstand von nur etwa 8&ndeg; ist sehr auffällig. Sie zeigen sich beide in fahlgelbem Licht, das von ihrer gasförmigen Oberfläche herrührt. Mars folgt ihnen in großem Abstand weiter links. Seine Helligkeit nimmt deutlich zu, weil er sich seiner Opposition zur Sonne nähert und dabei seinen Abstand zur Erde immer weiter verkürzt. Sein rot-oranges Leuchten hat seine Ursache in dem rötlichen Gestein und Sand der Marsoberfläche.
Über den beiden Riesenplaneten Jupiter und Saturn steht das Sommerdreieck aus den Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler hoch am Nachthimmel. Rechts vom Sommerdreieck neigt sich das Sternbild Bootes mit dem hellen Stern Arktur dem Westhorizont zu. Es ist ein Überbleibsel des Frühlings. Links vom Sommerdreieck und über dem Mars zeigt sich schon deutlich das Herbstviereck aus Sternen der Herbststernbilder Pegasus und Andromeda.
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Perseiden

Noch weiter links folgt Perseus, aus dem in der ersten Monatshälfte die Sternschnuppen der nach ihm benannten Perseiden zu fallen scheinen. Besonders viele aus diesem wohl bekanntesten Sternschnuppenstrom kann man zwischen dem 9. und 13. in der Zeit von 22 Uhr bis 4 Uhr morgens erwarten, davon die meisten am 12. in den Morgenstunden und einige Nachzügler noch bis zum 25. Die meisten Schnuppen werden von wenige Millimeter großen Staubteilchen verursacht, aber auch hellere Objekte, sogenannte Feuerkugeln oder Boliden, kommen vor. Die Staubteilchen dringen mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre ein, ionisieren Luftteilchen und verglühen; die ionisierten Luftteilchen neutralisieren sich wieder und erzeugen dabei die Leuchterscheinung. Die Staubteilchen wiederum sind Überbleibsel aus dem Schweif des Kometen 109P/Swift-Tuttle, dessen Bahn die Erde einmal im Jahr immer zur gleichen Zeit kreuzt.
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Unser Mond

Der fast volle Mond zieht seine Bahn knapp über dem Horizont - wie immer im Sommer. In der Nacht vom 1. auf den 2. wandert er unterhalb vom Jupiter entlang – ein schöner Anblick, außerdem lässt sich seine Bewegung gut verfolgen. In der folgenden Nacht hat er auch Saturn passiert und steht dann links von den beiden Riesenplaneten. Am 3. ist Vollmond im Steinbock. Danach nähert sich der abnehmende Mond Mars. Er erreicht ihn in der Nacht vom 8. auf den 9., steht dann rechts von ihm und in der Folgenacht links unter ihm. Kurz nach seinem letzten Viertel hält sich der Mond am 12. im Stier unterhalb vom Perseus auf und behindert damit leider auch die Betrachtung der Perseiden. Zum Glück ist nur ein Teil des Mondes beleuchtet, sodass hellere Schnuppen trotzdem gut sichtbar bleiben. Außerdem kann man die Wanderung des Mondes auf das "Tor" verfolgen, das die beiden Sternhaufen Siebengestirn und Hyaden bilden. Am 13. steht er genau "im Tor". Am 15. findet man seine schmale Sichel bereits morgens über der Venus und am nächsten Morgen links unterhalb von ihr. Am 19. ist dann Neumond und in der Nacht vom 28. auf den 29. hat der Mond zum zweiten Mal die Riesenplaneten erreicht, steht rechts unter ihnen und in der Folgenacht links unter ihnen. Am 31. beendet er – wieder fast voll – seinen Monatslauf im Steinbock.
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Tageslängen

Die Tage verkürzen sich stark, und zwar von 15 Stunden und 37 Minuten auf 13 Stunden und 43 Minuten. Das sind durchschnittlich fast vier Minuten täglich. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 05:42 und 21:19 Uhr und am Monatsende um 06:33 und 20:16 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelsrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.7.2020 im Weser-Kurier.