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Venus, Jupiter und Saturn verabschieden sich

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Der Sternenhimmel am 15. Januar 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Die Quadrantiden

Einer der drei zurzeit aktivsten wiederkehrenden Meteorströme läutet das neue Jahr ein. Vom 1. bis zum 10. strömen aus nördlicher Richtung die Sternschnuppen der "Quadrantiden". Sie sind nach dem Sternbild "Mauerquadrant" benannt, dessen Sterne zwischen dem ersten Deichselstern des Großen Wagens und dem Drachen liegen. Inzwischen gehört der Mauerquadrant nicht mehr zu den 88 Sternbildern, die von der Internationalen Astronomischen Union anerkannt werden, trotzdem ist er weiterhin Namensgeber des Meteorstroms. Die meisten Quadrantiden erreichen uns am 3. nachmittags, leider im Hellen und auch nur über wenige Stunden. Daher sollte man sich an diesem Tag möglichst bald in der Abenddämmerung – also ab circa 17:30 Uhr – einen dunklen und freien Blick nach Norden suchen. Dort beginnt der Große Wagen knapp über dem Nordhorizont seine nächtliche Bahn und wandert dabei gegen den Uhrzeigersinn um den Polarstern. Den Polarstern findet man, indem man die Verbindungslinie zwischen den beiden hinteren Sternen der "Ladeklappe" des Großen Wagens fünfmal verlängert. Im Laufe der Nacht steigt der Große Wagen immer höher in den Himmel und damit erhöht sich auch der scheinbare Ausstrahlungspunkt der Quadrantiden. Leider verblasst dieser Vorteil für die Sichtbarkeit der Sternschnuppen nach 21.25 Uhr durch das Licht des aufgehenden Mondes.
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Sterne und Planeten

Das außergewöhnliche Schauspiel der Planeten in den letzten Monaten neigt sich abrupt dem Ende zu. Jupiter und Saturn tauchen am Monatsbeginn kurz nach 17 Uhr nur noch knapp über dem Südwesthorizont auf, um bereits etwa eine halbe Stunde später dort unterzugehen, wo sich die Sonne erst kurz vorher gegen 16.20 Uhr verabschiedet hat. Jupiter zeigt sich noch bis zum 10., während der rechts von Jupiter stehende Saturn schon einige Tage vorher in der Abenddämmerung verblasst. Ein Wiedersehen mit den beiden Riesenplaneten gibt es erst im März, dann allerdings in der Morgendämmerung. Nachdem der flinke Merkur zwischen dem 9. und 12. zunächst unterhalb von Jupiter und Saturn vorbeigezogen ist, zeigt er sich mit bloßem Auge vom 18. bis 28. etwa eine Dreiviertelstunde nach Sonnenuntergang ebenfalls über dem Südwesthorizont. Die Betrachtung seiner Passage vorbei an den Riesenplaneten erfordert allerdings ein sehr gutes Fernglas.
Venus war in den letzten sieben Monaten hellleuchtender "Morgenstern". Nach der Monatsmitte verblasst sie jedoch zunehmend und verabschiedet sich, um nach ihrer Wanderung hinter der Sonne ab Mai in neuer Rolle als "Abendstern" zurückzukehren. Lediglich der Mars bleibt uns noch bis Juni ein treuer Begleiter am Abendhimmel. In dieser Zeit wandert er durch die Sternbilder Fische, Widder, Stier und Zwillinge und lässt sich erst nach seinem Abschied im Sommer am Jahresende morgens wieder sehen.
Im Januar hält sich der Mars noch in den Fischen und dem Widder auf. Während beide Sternbilder schwieriger aufzufinden sind, ist das rechts über ihnen stehende Herbstviereck leichter zu erkennen. Links von ihm bestimmen die Wintersternbilder Stier, Fuhrmann, Zwillinge, Orion, Kleiner und Großer Hund mit ihren hellen Sternen den Nachthimmel. Die Sterne Sirius, Rigel, Aldebaran, Capella, Pollux und Procyon bilden zusammen das Wintersechseck, das alle Wintersternbilder umspannt. Allein fünf der zehn hellsten Sterne überhaupt versammeln sich in diesem strahlenden Sechseck. Doch erst an einem dunklen Beobachtungsort, abseits von störenden Lichtquellen, zeigt sich mit dem das Wintersechseck durchziehenden Band der Milchstraße die ganze Pracht des Winterhimmels.
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Unser Mond

In der Silvesternacht wandert der noch fast volle Mond durch den Krebs und entfernt sich dabei vom Mars. Am 11. steht die schmale Mondsichel rechts neben der Venus und am 13. ist Neumond. Am 14. erscheint die extrem schmale neue Mondsichel gegen 17 Uhr links neben dem Planetentrio Merkur, Jupiter und Saturn, was aber nur mit einem guten Fernglas zu erkennen ist. Danach steuert der Mond auf den Mars zu und erreicht ihn in der Nacht vom 20. auf den 21. Er steht dann unter ihm und in der Folgenacht links neben ihm. Am 28. ist Vollmond in den Zwillingen, und am 31. wechselt der Mond vom Löwen in die Jungfrau.
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Tageslängen

Die Tage verlängern sich zum Jahresbeginn kaum spürbar. Besonders morgens wird man keine Veränderung feststellen können, da sich die Sonnenaufgangszeiten in den ersten Januartagen nur um wenige Sekunden verändern. Lediglich die etwas später einsetzenden Abenddämmerungen und Sonnenuntergänge sind wahrnehmbar. Erst im weiteren Monatsverlauf nimmt die Tageslänge deutlicher zu, und zwar insgesamt von 7 Stunden und 39 Minuten auf 8 Stunden und 55 Minuten. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8:39 und 16:18 Uhr und am Monatsende um 8:11 und 17:06 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelsrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.12.2020 im Weser-Kurier.