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Venus trifft Mars

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Der Sternenhimmel am 15. Februar 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten


Der Morgenhimmel wird von der Venus bestimmt, die in diesem Jahr im Februar im hellsten Glanz erstrahlt. Zum Monatsbeginn steigt sie gegen 6 Uhr über den Südosthorizont, am Monatsende 45 Minuten früher. Dabei vollzieht sie eine Schleifenbewegung neben Mars, der etwa eine halbe Stunde nach dem Aufgang der Venus rechts unter ihr erscheint. Der Mars ist zwar längst nicht so hell wie die Venus und steht knapp über dem Horizont, ist aber hell genug, um ihn nahe am "Morgenstern" zu finden. Die Venus wandert zunächst auf den roten Planeten zu. Mitte des Monats steht sie links über ihm und erreicht dabei einen minimalen Winkelabstand zum ihm – die erste enge Begegnung unserer Nachbarplaneten in diesem Jahr. Dann zieht sie weiter, steht am Monatsende kurz über ihm und leitet von dort ihre Umkehrbewegung ein, die sie im März ein zweites Mal an Mars vorbeiführen wird. Zwischen dem 9. und 12. kann man auch noch Merkur links unter beiden Nachbarplaneten mit einem Fernglas finden.
Am Abendhimmel gibt Jupiter seine Abschiedsvorstellung. Bis zur Monatsmitte findet man ihn noch in der Abenddämmerung knapp über dem Südwesthorizont. Danach wird er unsichtbar, um Ende April wieder in der Morgendämmerung aufzutauchen. Etwas höher steht abends über dem Südwesthorizont das Herbstviereck, das allerdings bereits vor Mitternacht untergeht.
Die ganze Nacht über wird der Himmel von den prächtigen Wintersternbildern bestimmt, mit dem Himmelsjäger Orion im Mittelpunkt. Links von ihm begleiten ihn seine beiden Jagdhunde, der Kleine und der Große Hund. Über Orion findet man die Sternbilder Fuhrmann und Zwillinge. Rechts darüber steht der vom Orion bekämpfte Stier, dessen orangefarbener Stern Aldebaran im V-förmigen Stierkopf der Sage nach das blutrot unterlaufene Auge ist, das der Stier nach einem Keulenschlag von Orion davongetragen hat. Bei Aldebaran handelt es sich um ein Doppelsternsystem, dessen Hauptkomponente ein Roter Riese ist. Er hat den 44-fachen Radius unserer Sonne und ist mit einer Oberflächentemperatur von 3600 °
C vergleichsweise kühl, was ihm die rötliche Farbe beschert. Deutlich röter und entsprechend kühler auf der Oberfläche ist Beteigeuze, der linke Schulterstern des Orion. Beteigeuze ist ein Roter Überriese mit dem 760-fachen Radius unserer Sonne und einer Oberflächentemperatur von nur 3300 °
C. Beteigeuze ist von großem astronomischem Interesse, da er sich als Überriese am Ende seines Sternenlebens befindet. Es kann durchaus sein, dass er es mit einer Supernova-Explosion bereits beendet hat, der Lichtblitz sich mit Lichtgeschwindigkeit aber noch auf seinem 550 Jahre dauernden Weg zu uns befindet. Möglich ist aber auch, dass es noch 100 000 Jahre dauert, bis der Sternentod eintritt, das wäre astronomisch gesehen immer noch ein kurzer Zeitraum. Vermutungen über ein bereits vollzogenes oder bevorstehendes Ende werden immer wieder durch Beteigeuzes Helligkeitsschwankungen mit einer Periode von etwas über sechs Jahren geschürt. Vor zwei Jahren hatten sich die Vermutungen nach einem ungewöhnlichen Helligkeitseinbruch, der mit bloßem Auge über mehrere Monate verfolgt werden konnte, verstärkt. Um Beteigeuzes Helligkeit abzuschätzen eignen sich zum Beispiel Aldebaran und Bellatrix, der andere Schulterstern des Orion. Zurzeit ist Beteigeuze heller als Aldebaran und deutlich heller als Bellatrix.
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Unser Mond


Der Februar beginnt mit Neumond. Am 3. kann man nach 18 Uhr die extrem schmale Mondsichel links über Jupiter sehen. Sie ist etwas geneigt, wie man es in südlichen Ländern beobachten kann und ähnelt einem Schiffchen. Bei uns ist es ein Zeichen für den nahenden Frühlingsanfang, denn um diese Zeit herum geht die Sonne steiler unter, die Sichel des neuen Mondes folgt ihr dann auch steiler und ist mehr "auf den Rücken gekippt". In der Nacht vom 9. auf den 10. durchquert der Mond das goldene Tor der Ekliptik, das die Sternhaufen Siebengestirn und Hyaden bilden, dabei zieht er an Aldebaran, um die sich die Hyaden gruppieren, vorbei. In den folgenden Nächten wandert er weiter durch den Stier, über Orion hinweg durch die Zwillinge und den Krebs, und ist am 16. im Löwen voll. Am 26. steht die schmale Mondsichel morgens rechts neben Mars und Venus, am folgenden Morgen rechts unter den beiden Planeten und am 28. ist sie so schmal geworden, dass man sie nicht mehr erkennen kann.
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Tageslängen


Die Sonnenauf- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8.12 und 17.08 Uhr und am Monatsende um 7.17 und 18.00 Uhr. Damit werden die lichten Tage mit einer Zunahme von 8 Stunden und 56 Minuten auf 10 Stunden und 43 Minuten trotz des kurzen Monats deutlich länger.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelsrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 25.1.2022 im Weser-Kurier.