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Jupiter bestimmt den Nachthimmel,
Venus trifft Saturn,
die Leoniden jagen durch den Morgenhimmel.

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15. November 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above

Sterne und Planeten

Die langen Nächte ermöglichen einen Rundblick auf den Sternenhimmel des ganzen Jahres. In der Abenddämmerung erscheinen Jupiter und die hellsten Sterne des Sommer- und Herbsthimmels. Das Sommerdreieck aus den Sternen Wega, Deneb und Atair steht im Südwesten hoch am Himmel und ist noch fast bis Mitternacht vollständig zu sehen, das Herbstviereck im Südosten und ist jahreszeitgemäß die ganze Nacht zu betrachten. Im Nordosten geht Jupiter auf.
Der Riesenplanet bewegt sich seit Oktober in seiner Oppositionsschleife und erreicht seine Opposition zur Sonne im nächsten Monat. Er kann bereits jetzt die ganze Nacht über beobachtet werden, steigert weiter seine Helligkeit und bietet, wie stets zur Oppositionszeit, gute Beobachtungsbedingungen. Mit einem Fernglas kann man das Bewegungsspiel der Galileischen Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto verfolgen. Diese vier größten Jupitermonde wurden 1610 von Galilei mit einem von ihm selbst gebauten Fernrohr entdeckt. Sie liegen scheinbar in einer Reihe, da wir von der Erde aus in ihre Bahnebene schauen. Bereits nach einer Stunde kann man Veränderungen der Position der schnellen jupiternahen Monde Io und Europa feststellen. Die Umlaufzeiten charakterisieren die Bewegung der Monde. Sie betragen 1,8 Tage für Io, 3,6 Tage für Europa, 7,2 Tage für Ganymed und 16,7 Tage für Kallisto. Manchmal sind einzelne Monde hinter dem Riesenplaneten versteckt oder vor ihm schwer zu erkennen.
Jupiter wandelt im Wintersternbild Stier. Nach dem Ende der Abenddämmerung sind auch die übrigen Wintersternbilder Zwillinge, Orion, Kleiner und Großer Hund mit ihren hellen Sternen am Nordost- oder Osthorizont aufgegangen. Der hellste Stern, Sirius, funkelt knapp über dem Horizont. Die Wintersternbilder rücken den Herbststernbildern nach und kündigen die kommende Jahreszeit an.
Die zweite Nachthälfte ermöglicht sogar einen Vorausblick auf die Frühlingssternbilder des kommenden Jahres. Wenn sich der Große Wagen kurz nach Mitternacht aus seiner horizontnahen Lage gegen den Uhrzeigersinn über den Osthorizont erhebt, geht unter ihm das Frühlingssternbild Löwe auf. Am Ende der Nacht folgt das Sternbild Jungfrau. In diesem Frühlingssternbild ist Venus als hellster Planet nicht zu übersehen. Wie im Vormonat bildet sie mit Jupiter und Sirius ein auffälliges Gestirnsdreieck, das erst in der Morgendämmerung verblasst.
Am Monatsende erscheint Saturn wieder am Morgenhimmel. Eine günstige Gelegenheit zum Auffinden ergibt sich durch die Venus-Saturn-Konjunktion am 27. morgens. Saturn steht dann links dicht über dem "Morgenstern". In den Tagen danach findet man ihn mit größerem Abstand rechts über der Venus.
Hoch

Der Sternschnuppenschwarm der Leoniden

Ab dem 9. treten die ersten Leoniden in Aktion. Sie sind neben den Perseiden im August und den Geminiden im Dezember einer der drei ergiebigen Meteorströme des Jahres. Die Leoniden scheinen aus dem Sternbild Löwe, lat. leo, zu kommen. Sie können, wie der Löwe, in der zweiten Nachthälfte bestaunt werden. Die Sternschnuppen sind mit etwa 70 km pro Sekunde außerordentlich schnell. Die meisten kann man in der Nacht vom 17. auf den 18. zählen.
Hoch

Unser Mond

In der Nacht vom 1. auf den 2. wandert der noch fast volle Mond im Stier auf Jupiter zu und in der Folgenacht unterhalb von ihm vorbei. In der Nacht vom 4. auf den 5. steht er über Sirius. Am 11. findet man die schmale Sichel des abnehmenden Mondes morgens rechts neben der Venus. Bis dahin stehen vor Sonnenaufgang die vier hellsten Gestirne in schöner Konstellation nicht weit voneinander entfernt. Am 13. ist Neu- und am 28. Vollmond. In der Nacht zum 29. wandert der Mond zum zweiten Mal in diesem Monat dicht unterhalb Jupiter vorbei - wieder ein reizvoller Anblick. Am 30. beendet er seinen Monatslauf im Stier.
Hoch

Tageslängen

Die Tageslänge nimmt von 9 Stunden und 30 Minuten auf 7 Stunden und 57 Minuten ab. Das entspricht einer durchschnittlichen Abnahme von etwas über 3 Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:23 und 16:53 Uhr und am Monatsende um 8:15 und 16:12 Uhr Normalzeit (MEZ). Alle elf Jahre sind durch erhöhte Sonnenaktivität Nordlichter auch im norddeutschen Raum möglich. Da die Sonne zurzeit ihre Aktivität für einige Monate steigert und die Nächte länger werden, kann man dieses Naturereignis vielleicht auch hier mit einigem Glück erleben.
Hoch

Zur Handhabung der Sternkarte

Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel, indem man die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 24.10.2012 im Weser-Kurier.