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Venus glänzt am Abend

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15. September 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Die prachtvolle Planetenkette aus Venus, Jupiter, Saturn und Mars, die in den Vormonaten den Abendhimmel überzog, rückt weiter nach Westen. Daher ist die Venus nur noch kurze Zeit nach Sonnenuntergang tief über dem Südwesthorizont zu finden. Trotzdem steigert sie bis kurz nach der Monatsmitte noch einmal ihre Strahlkraft als leuchtender Abendstern und erreicht ihre größte Helligkeit in diesem Jahr. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, sie durch die horizontnahen und meist dunstigen Luftschichten aufzufinden; am Monatsende bleibt sie für das bloße Auge sogar ganz unsichtbar. Die Ursache für diese schnelle Veränderung ist ihre rasante Annäherung an die Erde. Während sich unser Planet auf seiner Umlaufbahn mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Sekunde bewegt, ist die Venus auf ihrer sowieso schon kürzeren Planeteninnenbahn mit 35 Kilometern pro Sekunde auch noch schneller als die Erde unterwegs. Demzufolge überholt sie uns regelmäßig, was alle 1,6 Jahre der Fall ist. Solch ein Überholvorgang bahnt sich jetzt wieder an und findet im nächsten Monat statt. Venus nähert sich mit fast 18.000 Kilometern pro Stunde und ihre Helligkeit nimmt dabei erst einmal zu. Da aber unser Nachbarplanet von uns aus betrachtet auf die Sonne zuläuft und wir daher zunehmend auf die unbeleuchtete Venusseite schauen, nimmt ihr Beleuchtungsgrad gleichzeitig ab und ihre Helligkeit geht trotz weiterer Annäherung am Monatsende zurück. Zusätzlich verringert sich ihr Winkelabstand zur Sonne, sodass sie für uns unsichtbar wird, weil sie am Taghimmel knapp ober- oder unterhalb der Sonne vorbeizieht. Eine der seltenen Venuspassagen direkt vor der Sonne findet erst wieder 2117 statt.
Auch Jupiter zieht sich von der Himmelsbühne zurück, ist aber noch einen weiteren Monat helles Gestirn am Abendhimmel und verabschiedet sich erst Ende Oktober. Die übrigen "Kettenglieder" Saturn und Mars, die links vom Jupiter stehen, bleiben uns noch länger erhalten. Ihre Helligkeiten nehmen allerdings ab, was besonders bei Mars sehr deutlich wird. Seine enorme Strahlkraft, die er in den letzten Monaten zeigte, reduziert sich merklich. Dennoch bleibt er in den Sternbildern Schütze und Steinbock, durch die er wechselt, noch auffallendes Gestirn. In der ersten Monatshälfte sinkt seine Helligkeit allerdings unter die des Jupiters.
Das Sommerdreieck aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler bestimmt zusammen mit dem Herbstviereck aus Sternen der Sternbilder Pegasus und Andromeda den Nachthimmel. Sie kündigen den Jahreszeitenwechsel von Sommer zum Herbst an, während im Osten bereits die Vorboten des Winters aufgehen. Zuerst das Wintersternbild Stier, dann Orion und Zwillinge, die später nachfolgen. Noch später in der Morgendämmerung erklimmt der Frühlingsvorbote Löwe den Horizont, was aber mit bloßem Auge noch nicht zu sehen ist. Lediglich den sonnennahen Planeten Merkur, der sich in diesem Sternbild aufhält, kann man dort bis zum 8. als fünften freisichtigen Planeten tief über dem Osthorizont ausmachen.
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Unser Mond

Der abnehmende Mond steht am 1. morgens im Sternbild Walfisch und vom 2. bis 4 im Stier. Am 3. passiert er Aldebaran, den Hauptstern im Stier, und zwar sehr knapp darüber. Zuvor wandert er durch die Hyaden, einem Sternhaufen in diesem Sternbild, und lässt seine Bewegung vor dem Hintergrund der eng beisammen stehenden Sterne gut sichtbar werden. Am 5. erreicht er die Zwillinge und am 8. den Löwen. Er steht dann als sehr schmale Sichel rechts über Merkur. Mit einem Fernglas kann man zwischen den beiden Gestirnen Regulus, den Hauptstern im Löwen, finden. Am 9. ist Neumond, der in Erdnähe stattfindet; die kurze Entfernung von nur 361.000 Kilometern hatte er am Vortag. Am 12. steht die schmale Sichel des neuen Mondes abends rechts über der Venus, am 13. rechts über Jupiter und am 14. links über ihm. Am 16. hat der Mond Saturn rechts unter ihm erreicht und steht am folgenden Abend sehr dicht über ihm. In der Nacht vom 19. auf den 20. befindet sich unser Trabant rechts über Mars und in der Folgenacht links über ihm. Am 25. ist Vollmond in den Fischen und am 30. beendet der Mond seinen Monatslauf im Stier.
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Tageslängen

Die Tage verkürzen sich so stark wie in keinem anderen Monat, und zwar von 13 Stunden und 40 Minuten auf 11 Stunden und 40 Minuten. Das sind durchschnittlich vier Minuten täglich. Am 23. sind Tag und Nacht gleich lang, und damit beginnt astronomisch der Herbst. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 06:34 und 20:14 Uhr und am Monatsende um 7:24 und 19:04 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.8.2018 im Weser-Kurier.