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Jupiter in Opposition

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15. Juni 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Zwei markante Sterndreiecke bestimmen jetzt den Nachthimmel und kündigen den bevorstehenden Jahreszeitenwechsel an: das Frühlingsdreieck aus den Sternen Regulus, Arktur und Spica im Südwesten und das Sommerdreieck aus den Sternen Wega, Deneb und Atair im Südosten. Regulus, Arktur und Spica sind die Hauptsterne in den Frühlingssternbildern Löwe, Bootes und Jungfrau. Diese Sternbilder rücken im Monatsverlauf immer weiter nach Westen und verlassen daher jeden Tag etwas früher den Nachthimmel; am Monatsende sind sie am Morgenhimmel nur noch zum Teil zu sehen. Dagegen bestimmen die Sterne Wega, Deneb und Atair mit den Sommersternbildern Leier, Schwan und Adler zunehmend den Nachthimmel.
Unterhalb der beiden Sterndreiecke glänzt Jupiter, der am 10. im Sternbild Schlangenträger seine Opposition zur Sonne hat, damit für dieses Jahr seine größte Helligkeit erreicht und die ganze Nacht über zu sehen ist. Seine geringste Entfernung zur Erde besitzt Jupiter wegen der Abweichung der elliptischen Planetenbahnen von der Kreisform erst am 12. Licht- und Funksignale benötigen zum Überbrücken der Distanz von dann "nur" 641 Millionen Kilometern 35 Minuten und 38 Sekunden.
Da die Sonne an den langen Sommertagen ihren höchsten und längsten Bogen über den Himmel spannt, verläuft ihre nächtliche Bahn nur kurz und mit etwa 13° knapp unter dem Horizont. Jupiter zieht seine Bahn während seiner Opposition genau gegenüber und liegt dann mit etwa 13° nur knapp über dem Horizont. Trotz dieser bescheidenen Höhe ist der Riesenplanet kaum zu übersehen, denn nach dem Mond ist er das mit Abstand hellste Gestirn am Nachthimmel. Die noch hellere Venus erscheint nämlich erst als "Morgenstern", wenn Jupiter den Nachthimmel schon verlassen hat. Mit einem Fernglas kann man die vier Galileischen Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto jetzt gut beobachten. Da wir von der Erde aus flach auf die Mondbahnen schauen, erscheint uns die Bewegung der Monde wie ein Hin- und Herpendeln auf einer Linie. Weil ihre Umlaufzeiten kurz sind - die von Io z.B. beträgt nicht einmal zwei Tage – lassen sich im Laufe einer Nacht schon nach einigen Stunden Veränderungen in den Positionen feststellen.
Links von Jupiter steigert Saturn im Sommersternbild Schütze seine Helligkeit, denn er strebt seiner Opposition Anfang Juli entgegen. Auch seine Bahn verläuft flach über dem Südhorizont. Trotzdem ist auch er sehr auffällig, denn am Monatsende hat er fast die Helligkeit der hellsten Sommersterne erreicht. Da Saturn mehr als doppelt so weit wie Jupiter entfernt ist, benötigt man ein Fernrohr, um Einzelheiten des Planeten zu betrachten, wie seinen Ring oder seine Monde.
Mars und Merkur zeigen sich nur kurz am Abendhimmel. Mars beendet seinen langen Auftritt auf der Himmelsbühne, der im September 2017 am Morgenhimmel begann. Mitte dieses Monats verabschiedet er sich von irdischen Beobachtern. Er wandert anfangs durch die Zwillinge, seinen Wechsel am Monatsende in den Krebs kann man schon nicht mehr verfolgen, weil er von der Sonne überstrahlt wird. Merkur lässt sich zwischen dem 5. und 20. knapp über dem Nordwesthorizont blicken. Am Anfang des Monats steht er rechts unter Mars und wandert im Monatsverlauf auf ihn zu. Am 16. hält er sich bereits ziemlich dicht rechts von ihm auf. Da Mars jedoch in der hellen Abenddämmerung zunehmend verblasst, lässt sich die danach folgende sehr enge Begegnung zwischen dem flinken und dem roten Planeten nur mit einem lichtstarken Fernglas verfolgen. Diese Merkur-Mars-Konjunktion findet am 18. statt; Merkur steht dann mit nur 0,23° Winkelabstand über dem Mars.
Die Venus verabschiedet sich am Monatsende als "Morgenstern". In dieser Rolle hat sie uns seit November 2018 begleitet; Ende Oktober wird sie uns als "Abendstern" wieder begrüßen. In der Zwischenzeit vollzieht sie hinter der Sonne ihren Wechsel vom Morgen- in den Abendhimmel.
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Unser Mond

Am 1. steht die sehr schmale Mondsichel morgens rechts neben der Venus. Am 3. ist Neumond. Am 4. steht die extrem schmale neue Mondsichel in der Abenddämmerung links unter Merkur und rechts unter Mars; zur Betrachtung benötigt man dann allerdings ein Fernglas. Am 5. steht die Sichel links neben dem roten Planeten. In der Nacht vom 15. auf den 16. steht der Mond rechts über Jupiter und in der Folgenacht dicht links über ihm. Außerdem wird er am 17. voll, steht dann der Sonne gegenüber und wandert ebenfalls wie Jupiter in einem flachen Bogen über den Südhorizont. In der Nacht vom 18. auf den 19. steht er rechts neben Saturn und in der Folgenacht links unter ihm. Am 30. beendet er seinen Monatslauf als schmale Sichel morgens im Stier.
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Tageslängen

Die Tage verlängern sich bis zum 21. von 16 Stunden und 36 Minuten auf 16 Stunden und 57 Minuten. Dann ist Sommeranfang und Sommersonnenwende. Danach nimmt die Tageslänge bis zum Monatsende wieder um vier Minuten ab. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5:05 und 21:41 Uhr und am Monatsende um 5:02 und 21:55 Uhr. Die internationale Raumstation (ISS) ist im Juni von Bremen aus nicht zu sehen.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelsrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.5.2019 im Weser-Kurier.